Preise & Ehrungen

Förderpreis Elektrochemie der GDCh-Fachgruppe Elektrochemie

Die GDCh-Fachgruppe Elektrochemie verleiht seit ihrem 25-jährigen Jubiläum im Jahr 1985 in der Regel jährlich den Förderpreis Elektrochemie an eine Person des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine herausragende Dissertation, Abschlussarbeit oder wissenschaftliche Veröffentlichung. Die Auszeichnung ist verbunden mit einer Verleihungsurkunde und einem von der BASF gestifteten Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.

Der Vorstand der Fachgruppe Elektrochemie freut sich auf zahlreiche Nominierungen für den Förderpreis 2025 und auf einen hohen Anteil an Kandidatinnen!

Aktuelle Ausschreibung: Förderpreis Elektrochemie 2025

Deadline: 31.10.2024

Zielsetzung
Die Fachgruppe Elektrochemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht jedes Jahr den Förderpreis Elektrochemie an eine Person des wissenschaftlichen Nachwuchses für eine herausragende wissenschaftliche Dissertation, Abschlussarbeit oder wissenschaftliche Veröffentlichung.

Der Preis
Die Auszeichnung ist verbunden mit einer Verleihungsurkunde und einem von der BASF gestifteten Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. Der Preis wird anlässlich der Tagung "Green Energy Transformation - GET It Done" der GDCh-Fachgruppe Chemie & Energie verliehen, die am 9./10. April 2025 im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg stattfindet. In diesem Rahmen ist die prämierte Arbeit in einem Kurzvortrag vorzustellen. Die Kosten für die Tagungsteilnahme trägt die Fachgruppe Elektrochemie. Über die Preisvergabe entscheidet ein vom Fachgruppenvorstand berufenes Gutachtergremium.

Nominierung
Nominiert werden können Personen des wissenschaftlichen Nachwuchses, die mit ihrer in den Jahren 2023 oder 2024 abgeschlossenen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Elektrochemie geleistet haben. Nominierungen können ausschließlich durch die wissenschaftliche Betreuung und erst nach Abschluss der Arbeit (z.B. Verteidigung, Veröffentlichung) eingereicht werden. Alle Vorschläge beinhalten die folgenden Unterlagen:

  • Würdigung der Arbeit durch die wissenschaftliche Betreuung (max. 3 Seiten)
  • von der nominierten Person erstellte Kurzfassung der Arbeit/Veröffentlichung im Kontext der beson-deren Bedeutung und Neuheit im Vergleich zum Stand der Technik der jeweiligen Forschungsrichtung (max. 2 Seiten)
  • Lebenslauf (inklusive Kontaktdaten)
  • Dissertationsschrift, Abschlussarbeit oder wissenschaftliche Veröffentlichung

Bei einer wissenschaftlichen Veröffentlichung müssen die Beiträge der kompletten Autorenschaft im Detail und nachvollziehbar angegeben werden.

Einreichung
Bitte senden Sie Ihre Vorschläge in elektronischer Form und zusammengefasst in einer PDF-Datei an die GDCh-Geschäftsstelle zu Händen Maike Fries.

Förderpreis Elektrochemie 2023

Der von der BASF SE gestiftete Förderpreis wurde anlässlich des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie in Leipzig an Dr. Marvin Cronau verliehen in Würdigung seiner herausragenden, an der Philipps-Universität Marburg angefertigten Dissertation mit dem Titel: „Synthese, Charakterisierung und Optimierung neuer Materialien für die Anwendung in leistungsstarken Lithiumionen- und Lithiumfestkörperbatterien“ 

"Dr. Cronau untersuchte zum einen die Optimierung der Energiedichte von Lithiumionenbatterien durch größere Schichtdicken der Elektroden. Verschiedene Parameter für die daraus resultierende notwendige Reduzierung des Zellwiderstandes wurden bewertet. Im zweiten Teil seiner Arbeit, der besonders hervorzuheben ist, beschäftigte sich Dr. Cronau mit Lithiumfestkörperbatterien. Hier ist es ihm gelungen, die Abhängigkeit der ionischen Leitfähigkeit sulfidischer Festelektrolyte vom Fabrikationsdruck der Probe und vom Messdruck aufzudecken und nachzuweisen. Die dabei festgestellten, bisher unbekannten qualitativen Unterschiede in der Druckabhängigkeit der Ionenleitfähigkeit bei amorphen und glaskeramischen Proben im Vergleich zu mikrokristallinen Proben, haben eine große Bedeutung für die Weiterentwicklung dieses Batterietyps. Darüber hinaus können seine Erkenntnisse zu einer besseren Vergleichbarkeit publizierter ionischer Leitfähigkeiten beitragen. Zusätzlich zu den hervorragenden wissenschaftlichen Ergebnissen, die in diese äußerst klare und mit sehr guten Grafiken versehene Dissertation einflossen, berücksichtigte Dr. Cronau auch die Einordnung seiner Forschung für die großtechnische Anwendung."

Förderpreis Elektrochemie 2022

v.li.n.re.: Dr. Matthäus Siebenhofer,
Dr. Nicola Aust (BASF SE) und
Dr. Claudia Weidlich (Vorsitzende)
Foto: Trần Hoàng Phi

Der Förderpreis wurde anlässlich der Tagung Electrochemistry 2022 in Berlin an Dr. Matthäus Siebenhofer verliehen in Würdigung seiner herausragenden, an der Technischen Universität Wien angefertigten Dissertation mit dem Titel: „Investigating Point Defect Concentrations and Their Impact on Surface Exchange Reaction Rates of Mixed Ionic and Electronic Conductors“.

"Das Verständnis der Sauerstoffaustauschreaktion an der Oberfläche ge­mischt ionisch und elektronisch leitender Oxide wie Lanthan-Strontium-Kobaltoxid oder Strontium-Titanoxid ist essenziell für deren Weiterent­wicklung für Festoxidbrennstoffzellen, Sensoren und Kondensatoren. Durch Einführung einer neuen Methode, der in-situ-Impedanzspektro­skopie während gepulster Laserdeposition, können Oxiddünnschichten direkt nach ihrer Abscheidung untersucht werden. Dr. Siebenhofer konnte erstmals nachweisen, dass diese anfangs erheblich austausch­aktiver sind als bislang bekannt, dann aber einer schnellen Degradation durch eine Bedeckung mit Schwefel-Adsorbaten unterliegen. Der neue experimentelle Ansatz gestattete es, konzentrations­unabhängige Aktivierungsenergien für den Sauerstoffein- und -ausbau zu bestimmen. Zusammen mit defektchemischen Modellrechnungen konnte damit ein Mechanismus für die Sauerstoffaustauschreaktion von Gemischtleitern abgeleitet und validiert werden. Er demonstrierte weiterhin eindrucksvoll, wie die Sauerstoffstöchio­metrie des Strontium-Titan-Oxids bereits durch das UV-Licht der Plasmafackel während der gepulsten Laserabscheidung beeinflusst wird."

Förderpreis Elektrochemie 2021

Dr. Johannes Ludwig Röckl

Der Förderpreis wurde Dr. Johannes Ludwig Röckl  verliehen in Würdigung seiner im Arbeitskreis von Prof. Dr. Siegfried Waldvogel an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angefertigten Publikation: „Merging shuttle reactions and paired electrolysis for reversible vicinal dihalogenations“.

"Vicinale Dibromide und Dichloride finden breite Anwendung als Flammschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Polymere und Pharmazeutika; ihre effiziente Gewinnung ohne den Einsatz hochreaktiver und korrosiver Halogenierungsreagenzien war bisher nicht erfolgreich. Erst die geschickte Kombination von Elektrochemie und Synthese erzielte einen Durchbruch. Die von Herrn Röckl entwickelte elektrochemische Reduktion aliphatischer Polyhalogenverbindungen mit nachfolgender anodischer Oxidation des freigesetzten Halogenids und dessen Addition an Doppelbindungen ist ein neues Konzept mit breiten Anwendungs-möglichkeiten. Herr Röckl zeigt mit seinem „E-Shuttle“-Ansatz, wie Deponierückstände des toxischen Insektizids Lindan zur Herstellung neuer Wertprodukte eingesetzt werden können. Klassische energieintensive und technisch aufwändige Abbauprozesse können durch das neue Verfahren ersetzt werden. Herr Röckl leistet mit seinen Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen, strombasierten Chemie, die zur Beseitigung persistenter industrieller Altlasten beitragen kann."
 

Förderpreis Elektrochemie 2020

Der Förderpreis wurde Tobias Löffler in Würdigung seiner im Februar 2020 in der Zeitschrift Angewandte Chemie International Edition erschienenen Publikation mit dem Titel: „Design of Complex Solid-Solution Electrocatalysts by Correlating Configuration, Adsorption Energy Distribution Patterns, and Activity Curves" verliehen.

Hochentropielegierungen, in denen fünf oder mehr Elemente in einem komplexen einphasigen Mischkristall vorliegen, bilden eine Vielzahl an Kombinationen elektrokatalytisch aktiver Zentren, die die Limitierungen von Katalysatorkombinationen einzelner Elemente überwinden. Tobias Löffler entwickelte ein Konzept, das die Zusammensetzung eines Mischkristalls mit dem Verteilungsmuster von Adsorptionsener-gien korreliert und so die Ableitung elektrochemischer Aktivitätskurven ermöglicht. Das Konzept wurde durch die Untersuchung der Sauerstoffreduktion unter alkalischen Bedingungen als Modellreaktion an ausgewählten Katalysatorkombinationen verifiziert. Damit ist es auch möglich, den hohen Screening-Aufwand von Katalysatoren auf die Auswahl sinnvoller Elementkonfigurationen zu beschränken. Die Arbeit trägt zum Verständnisgewinn bei und verringert den künftigen experimentellen Aufwand für die Synthese und Ausprüfung von Elektrokatalysatoren für die verschiedenen Anwendungen der vielversprechenden Substanzklasse der Hochentropielegierungen.
 

Förderpreis Elektrochemie 2019

Dr. C. Weidlich, Dr. P. Reinsberg, Dr. S. Bräuninger
(v.l.n.r.; Foto: GDCh/mika-photography.com)

Der Förderpreis wurde Dr. Philip Heinrich Reinsberg für seine herausragenden Dissertationen mit dem Thema: "On the Influence of Cations in Non-Aqueous Electrochemistry" anlässlich der Jahrestagung 2019 im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums in Aachen verliehen.

In seiner Arbeit untersuchte Philip Reinsberg den Einfluss von Alkali- und Erdalkali-Ionen auf die Sauerstoffreduktion in aprotischen Lösungsmitteln. Der Einfluss der Ionen auf den Reaktionsmechanismus sowie die Selektivität der gebildeten Produkte an verschiedenen Elektrodenmaterialien wird durch das Konzept der Akzeptorzahl des Kations allgemeingültig für mono- und sogar divalente Ionen beschrieben. Das Konzept basiert auf experimentellen Ergebnissen gewonnen durch eine elegante Kombination von verschiedensten elektrochemischen Methoden mit modernen Charakterisierungstechniken, zum Beispiel der oberflächenverstärkten Infrarotspektroskopie. Seine Arbeit eröffnet einen Zugang zum tieferen Verständnis von Vorgängen in Metall-Luft-Batterien, besonders zu den Möglichkeiten – aber auch Grenzen – der Erdalkali-Luft-Systeme, die aufgrund der zugänglichen hohen Energiedichten und der guten Rohstoffverfügbarkeit künftig eine Alternative zu den verbreiteten Lithium-Ionen-Batterien sein können.

Förderpreis Elektrochemie 1985ff

2023 Dr. Marvin Cronau GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 in Leipzig
2022 Dr. Matthäus Siebenhofer

Electrochemistry 2022 (Berlin)

2021 Dr. Johannes Ludwig Röckl

GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2021 (online)

2020 Tobias Löffler

Electrochemistry Undercover 2020 (online)

2019 Dr. Philip Heinrich Reinsberg

GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2019 (Aachen)

2018 Dr. Simon Geiger, Erlangen-Nürnberg Electrochemistry 2018 (Ulm)
2017 Johannes Wandt, München GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2017 (Berlin)
2016 Dr. Heinz Bülter, Oldenburg Electrochemistry 2016 (Goslar)
2015

Dr. Karin Kleiner, Karlsruhe
Kai S. Exner, Gießen

Jahrestagung 2015 (Dresden)
2014 Dr. Pascal Hartmann, Gießen Electrochemistry 2014 (Mainz)
2013 Dr. Andreas Lesch, Oldenburg
Angel A. Topalov, Düsseldorf
Jahrestagung 2013 (Darmstadt)
2012 Dr. Susanne Zils, Darmstadt
Dr. KristinaTschulik, Dresden
Electrochemistry 2012 (München)
2011 Dr. Jörn Kulisch, Karlsruhe
Alexander Opitz, Wien
Germán José Soldano, Ulm
Jahrestagung 2011 (Bremen)
2010 Dr. Sascha E. Pust, Odenbug Electrochemistry 2010 (Bochum)
2009 Dr. Falk Harnisch, Greifswald Jahrestagung 2009 (Frankfurt)
2007 Dr. Itamar Malkowsky, Mannheim Jahrestagung 2007 (Ulm)
2005 Dr. Stephan Lütz, Jülich Jahrestagung 2005 (Düsseldorf)
2003 Dr. Stefanie Meier, Münster Jahrestagung 2003 (München)
1999 Dipl.-Chem. Andreas Vogel, Düsseldorf Jahrestagung 1999 (Freiberg)
1997 Dr. Martin Winter, Graz Jahrestagung 1997 (Wien)
1994 Dr. Udo Schmiemann, Bonn Jahrestagung 1994 (Dresden)
1991 Dipl.-Phys. Klaus Rühling, Kassel Jahrestagung 1991 (Ludwigshafen)
1989 Dr. Thomas Pienemann, Hamburg Jahrestagung 1989 (Stuttgart)
1987 Dr. Lothar Elfenthal, Düsseldorf Jahrestagung 1987 (Frankfurt am Main) 
1985 Dr. Johannes Willsau, Bonn Jahrestagung 1985 (Düsseldorf)

zuletzt geändert am: 09.08.2024 16:48 Uhr von C.Kniep