Preise & Ehrungen

Paul-Crutzen-Preis der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie

Die GDCh-Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie verleiht seit dem Jahr 2000 einen Preis für eine herausragende wissenschaftliche Publikation des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Umweltchemie und Ökotoxi-kologie. Der Preis wurde 2011 nach Paul J. Crutzen benannt, der 1995 für seine Arbeiten zur Erforschung des Ozonlochs mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Die Auszeichnung wird in der Regel jährlich vergeben und ist verbunden mit einer Verleihungsurkunde, einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro sowie einer einjährigen, kostenlosen Mitgliedschaft in der Fachgruppe. Seit dem Jahr 2023 stiftet die Firma Bayer das Preisgeld.

Aktuelle Ausschreibung: Paul-Crutzen-Preis 2024

Deadline: 30. April 2024

Zielsetzung
Die Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht in der Regel einmal jährlich den Paul-Crutzen-Preis zur Würdigung einer herausragenden Originalpublikation des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Umweltchemie/Ökotoxikologie in einer begutachteten wissenschaftlichen Fachzeitschrift.

Der Preis
Mit der Auszeichnung verbunden sind eine Verleihungsurkunde, ein von der Firma Bayer gestiftetes Preisgeld in Höhe von 1000 Euro und eine einjährige, kostenlose Mitgliedschaft in der Fachgruppe. Der Preis wird im Rahmen der Fachgruppentagung „Umwelt 2024 verliehen, die vom 8. bis 11. September 2024 in Gießen und Homberg (Ohm) stattfindet. Im Anschluss an die Preisverleihung wird die prämierte Veröffentlichung in einem Kurzvortrag vorgestellt. Die Kosten für die Tagungsteil­nahme trägt die Fachgruppe. Über die Preisvergabe entscheidet ein vom Vorstand der Fachgruppe berufenes Gremium.

Nominierung/Bewerbung
Nominierungen können durch die wissenschaftliche Betreuung erfolgen, aber auch Bewerbungen sind möglich. Die vorgeschlagene oder sich bewerbende Person muss die Erst- oder Haupt-Autorenschaft der Publikation innehaben und sollte möglichst promoviert sein. Die Publikation muss im Zeitraum 2022 bis 2024 und darf nicht später als zwei Jahre nach Abschluss der Promotion publiziert worden sein. Dem formlosen Vorschlag mit kurzer Begründung sind ein Lebenslauf (inklusive Kontaktdaten), eine Publikationsliste, die Veröffentlichung selbst und – im Falle einer Bewerbung – ein Unterstützungsschreiben der wissenschaftlichen Betreuung beizufügen.

Einreichung
Bitte schicken Sie alle Unterlagen zusammengefasst in einer PDF-Datei per E-Mail an die GDCh-Geschäftsstelle zu Händen Maike Fries.

Paul-Crutzen-Preis 2023

Dr. Carolin Seller-Brison
v.li.n.re., Dr. Stefan Hahn
(Vorsitzender der Fachgruppe) und
Dr. Florian Ungeheuer

Der Paul-Crutzen-Preis - gestiftet von der Bayer AG - wurde 2023 geteilt und anlässlich der Fachgruppen-Jahrestagung „Umwelt 2023“ an Dr. Carolin Seller-Brison und Dr. Florian Ungeheuer verliehen.

Dr. Carolin Seller-Brison: "Verliehen in Würdigung der im Rahmen ihrer Dissertation an der Universität Zürich und Eawag angefertigten Publikation mit dem Titel “Do biotransformation data from laboratory experiments reflect micropollutant degradation in a large river basin?” (Water Research 2023, 235, 119908). Die Verwendung von Simulationsstudien nach OECD-Richtlinien ist ein weitverbreitetes Verfahren im Rahmen der Risikobewertung und Zulassung von Chemikalien. In der genannten Arbeit beschreibt Carolin Seller, inwiefern die im Labor gemessenen Testergebnisse das tatsächliche Verhalten in der Umwelt richtig wiedergeben. Dazu kombinierte sie Monitoring-Daten des Rheineinzugsgebiets sowohl mit inverser Modellierung als auch mit laborbasierten Abbau- und Verteilungsstudien für mehr als 25 wasserrelevante Schadstoffe. Diese Arbeit wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, da sie nicht nur hochrelevante Schlussfolgerungen bezüglich der Vergleichbarkeit von Laborstudien mit dem Verhalten in der realen Umwelt erlaubt, sondern auch eine enorme Menge an qualitativ hochwertigen Daten liefert – sowohl zum Abbau von Schadstoffen in Laborversuchen und im Rheineinzugsgebiet, als auch zur Verwendung verschiedenster experimenteller, analytischer und modellbasierter Techniken."

Dr. Florian Ungeheuer: "Verliehen in Würdigung der im Rahmen seiner Dissertation an der Goethe-Universität Frankfurt angefertigten Publikation mit dem Titel: "Nucleation of jet engine oil vapours is a large source of aviation-related ultrafine particles” (Communications Earth & Environment 2022, 3, 319). Flughäfen sind eine große Quelle für Partikel in der Luft und können dadurch die Luftqualität und die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen. In der genannten Arbeit zeigt Florian Ungeheuer, dass Schmieröle von Flugzeugtriebwerken einen maßgeblichen Anteil solcher Partikel ausmachen und bis hin zu einer Größe von 10-18 Nanometern detektierbar sind. Darüber hinaus demonstriert er durch mechanistische Untersuchungen, dass diese Schmieröle entscheidend zur Bildung solcher ultrafeinen Partikel beitragen können. Diese Arbeit wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil sie auf beeindruckende Weise demonstriert, wie durch eine wohl überlegte Kombination von Labor- und Feldexperimenten sowie physikalischer und chemischer Analyseverfahren das Auftreten synthetischer Schmieröle in ultrafeinen Aerosolpartikeln zweifelsfrei Emissionen aus Flugzeugtriebwerken zugeordnet werden konnte. Zudem lassen sich durch die erfolgte Quantifizierung der Stoffe und die mechanistischen Untersuchungen Konsequenzen für zukünftige Minderungsmaßnahmen ableiten."

Paul-Crutzen-Preis 2022

Dr. Steffen Breinlinger
v.li.n.re.: Dr. Stefan Hahn (Vorsitz),
Dr. Jennifer Strehse, Dr. Stefanie Wieck
(stellv. Vorsitz)
Foto: Dr. Stefan Hahn

Der Paul-Crutzen-Preis wurde 2022 geteilt und anlässlich der Fachgruppen-Jahrestagung „Umwelt 2022“ an Dr. Steffen Breinlinger und Dr. Jennifer Susanne Strehse verliehen.

Dr. Dipl.-Pharm. Steffen Breinlinger: "Verliehen in Würdigung der im Rahmen seiner Dissertation an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angefertigten Publikation mit dem Titel “Hunting the eagle killer: A cyanobacterial neurotoxin causes vacuolar myelinopathy” (Science 2021, 371, 1335-1343). Mit dieser Arbeit gelang es Dr. Breinlinger, ein neues cyanobakterielles Toxin als „Gift des Adlermörders“ – so der Name des Toxins, Aetokthonotoxin – zu identifizieren, das von einem auf der invasiven Wasserpflanze Hydrilla verticillata wachsenden Cyanobakterium produziert wird. Dr. Breinlinger konnte zeigen, dass die Toxin-Produktion von der Verfügbarkeit von Bromid abhängt, das von der Wirtspflanze angereichert wird. Diese Arbeit wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil Dr. Breinlinger auf beeindruckende Art und Weise die Identifizierung des Toxins durch die Kombination einer Vielzahl von Methoden und Techniken wie HPLC-HRMS, präparativen Trenntechniken, Strukturaufklärung, bildgebende Massenspektrometrie, Kultivierungsexperimenten mit Cyanobakterien sowie Entwicklung und Einsatz eines C. elegans-Assays erreichte. Damit trug er zur Lösung eines jahrzehntealten Rätsels und zum besseren Verständnis komplexer ökotoxikologischer Probleme bei".
 

Dr. Jennifer Susanne Strehse: "Verliehen in Würdigung der im Rahmen ihrer Arbeiten an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angefertigten Publikation mit dem Titel “The explosive trinitrotoluene (TNT) induces gene expression of carbonyl reductase in the blue mussel (Mytilus spp.) – A new promising biomarker for sea-dumped World War relicts?” (Archives of Toxicology 2020, 94, 4043-4054). Die Freisetzung von Chemikalien aus alter Munition in Nord- und Ostsee sorgt für wachsende Besorgnis in der Fachwelt. Trinitrotoluol, besser bekannt unter seiner Abkürzung TNT, gilt dabei besondere Aufmerksamkeit. Für das Risikomanagement sprengstofftypischer Verbindungen werden geeignete Nachweismethoden benötigt. Frau Dr. Strehse entwickelte in ihrer ausgezeichneten Arbeit einen spezifischen molekularen Biomarker in Miesmuscheln, mit dem eine Exposition der Filtrierer gegenüber TNT nachgewiesen werden kann. Diese Arbeit wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil Frau Dr. Strehse auf beeindruckende Weise interdisziplinäre Erkenntnisse aus den Bereichen Umweltmonitoring, Ökotoxikologie, Analytik, Genetik und Bioinformatik verknüpfte und die Ergebnisse aus intensiver Laborarbeit und Freilandexperimenten kombinierte. Das Resultat ist ein relevanter Baustein zur Beobachtung und zum Management von Munition im Meer, der dazu beiträgt, das Risiko von Schäden an Umwelt oder menschlichen Gesundheit zu mindern – ein Problem, das uns weltweit noch lange beschäftigen wird."

Paul-Crutzen-Preis 2021

Dr. Alexander Maximilian Voigt

Der Preis wurde anlässlich der Fachgruppen-Jahrestagung „Umwelt 2021“ an Dr. Alexander Maximilian Voigt in Würdigung seiner im Arbeitskreis von Dr. Harald Färber am Universitätsklinikum Bonn angefertigten Publikation mit dem Thema: “Association between antibiotic residues, antibiotic resistant bacteria and antibiotic resistance genes in anthropogenic wastewater – An evaluation of clinical influences”
Chemosphere 2020, 241, 125032

In der Arbeit beschreibt Herr Dr. Voigt gemeinsam mit seinen Koautorinnen und Koautoren den Zusammenhang zwischen den Quellen von Antibiotika-Rückständen und der Ausbildung von Antibiotikaresistenzen in Bakterien. Dazu wurden im Labor anibiotikaresistente Bakterien kultiviert, identifiziert, charakterisiert und auf antibiotikaresistente Gene analysiert. In kommunalen Abwasserproben konnte er einen Zusammenhang zwischen der Konzentration antibiotikaresistenter Bakterien und der räumlichen Nähe zu mit Antibiotika belasteten klinischen Abwässern nachweisen. Zur Vermeidung einer weiteren Ausweitung der Bildung antibiotikaresistenter Bakterien im Abwasser schlägt er eine direkte, dezentrale Abwasseraufbereitung klinischer Abwässer vor.

Die Publikation wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil sie chemische, biologische und statistische Analysen kombiniert, und einen Lösungsansatz zur Minimierung der Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien aufzeigt.
 

Paul-Crutzen-Preis 2019

Der Preis wurde auf der Umwelttagung 2019 in Landau an Dr. Sigrid Richter-Brockmann für die Publikation "Analysis and toxicity of 59 PAH in petrogenic and pyrogenic environmental samples including dibenzopyrenes, 7Hbenzo[c] fluorene, 5-methylchrysene and 1-methylpyrene" (Chemosphere 2018200, 495-503) verliehen.

In der Arbeit beschreibt Sigrid Richter-Brockmann Ergebnisse zur Analytik polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) in verschiedenen Matrizes. Dabei werden nicht nur die üblicherweise gemessenen 16 EPA PAKs betrachtet, sondern auch weitere toxikologisch relevante Substanzen dieser Substanzklasse. Die mit Hilfe dieses analytischen Ansatzes gewonnenen Messdaten tragen wesentlich zum besseren Verständnis der Varianz der Zusammensetzung verschiedener PAKs in Proben unterschiedlicher Herkunft und damit des Gefährdungspotentials der Proben für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bei. Diese Abschätzungen deuten an, dass die routinemäßige Analyse der 16 EPA PAKs nicht ausreicht, sondern weitere PAKs trotz geringerer Konzentration mehrheitlich zum Gefährdungspotentials beitragen.

Die Arbeit wurde mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil sie in einzigartiger Weise die Analytik der PAKs in verschiedenen Matrizes mit dem Gefährdungspotential kombiniert, einen wichtigen Beitrag für die zukünftige Betrachtungsweise der Kontamination durch PAKs liefert und zur Entwicklung geeigneter Risikomanagementmaßnahmen beiträgt.

Paul-Crutzen-Preis 2018

Der Preis wurde auf der Tagung Umwelt 2018 in Münster an Dr. Anika Pohlabeln für die Arbeit „Experimental Evidence for Abiotic Sulfurization of Marine Dissolved Organic Matter” (Front. Mar. Sci 20174, 364) verliehen.

In dieser Arbeit beschreibt Dr. Anika Pohlabeln zusammen mit ihren Koautoren Ergebnisse von Laborexperimenten zum Mechanismus, zu den Produkten und zum Ausmaß der abiotischen Bildung schwefelhaltigen organischen Materials unter reduzierenden Bedingungen wie sie am Meeresboden anzutreffen sind. Durch Laborexperimente, kombiniert mit der Analyse der Produkte mittels ultrahoch auflösender Massenspektrometrie (FTICR-MS) gelang es Frau Pohlabeln, die abiotische Bildung einer Vielzahl  schwefelorganischer Moleküle in Sedimenten unter reduzierenden Bedingungen nachzuweisen und die hohe Ähnlichkeit der Produkte zu den in natürlicher Umgebung zu findenden zu belegen. Erste Abschätzungen deuten an, dass die abiotische Bildung schwefelorganischer Verbindungen ein für den Schwefelkreislauf mengenmäßig relevanter Prozess sein könnte.

Die Arbeit wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil sie einen bisher wenig beachteten Prozess zur Bildung organisch gebundenen Schwefels im Meer in das Blickfeld rückt und Anreiz gibt für weitere Untersuchungen dieser möglicherweise bedeutenden Quelle solchen Materials im globalen Schwefel-Kreislauf.

Paul-Crutzen-Preis 2017

Der Preis wurde an Dr. Martin Brüggemann anlässlich des Forums Junger Umweltwissenschaftler vom 19.-21. Juni 2017 in Münster verliehen zur Würdigung seiner Publikation "Real-time detection of highly oxidized organosulfates and BSOA marker compounds during the F-BEACh 2014 field study" (Atmos. Chem. Phys. 201717, 1453–1469)

In dieser Arbeit beschreibt Dr. Martin Brüggemann eine einzigartige Kombination komplementärer massenspektrometrischer Methoden, sowohl online als auch offline, zur chemischen Charakterisierung organischer Aerosolkomponenten. An der Entwicklung einer der dabei eingesetzten online-Messtechniken, der AeroFAPA-MS, war Dr. Brüggemann maßgeblich beteiligt. Die mit Hilfe dieser komplementären analytischen Ansätze gewonnenen Messdaten tragen wesentlich zum besseren Verständnis der chemischen Prozesse bei, die in der Atmosphäre zur Bildung des sogenannten sekundären organischen Aerosols (SOA) führen.

Die Arbeit wird mit dem Paul-Crutzen-Preis geehrt, weil sie in beeindruckender Weise zeigt, wie durch eine wohl überlegte Kombination verschiedener Analyseverfahren auch komplexe umweltchemische Prozesse von hoher zeitlicher Dynamik transparent gemacht werden können.

Paul-Crutzen-Preis 2016

Der Preis wurde im Rahmen der Tagung "Viele Stoffe – großes Risiko? Wie relevant sind (Spuren-)Stoffe für Mensch und Umwelt" (5.-8.09.2016 in Tübingen) an Dr. Tus­har Ras­to­gi (In­sti­tut für Nach­hal­ti­ge Che­mie und Um­welt­che­mie der Leu­pha­na Uni­ver­sität Lüne­burg)  für die Publikation "Re-De­si­gning of Exis­ting Phar­maceu­ti­cals for En­vi­ron­men­tal Bio­de­gra­da­bi­li­ty: A Tie­red Ap­proach with β-Blo­cker Pro­pra­no­lol as an Ex­amp­le" (Environ. Sci. Technol. 2015, 49, 11756–11763) vergeben.

Paul-Crutzen-Preis 2015

Foto: Tilo Arnhold/TROPOS

Im Rahmen der Tagung "International Conference on Chemistry and the Environment (ICCE)" in Dresden wurde Dr. Sebastian Scheinhardt (Leibniz-Institut für Troposphärenforschung; TROPOS) für seine Publikation über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Luftqualität, "Comprehensive chemical characterisation of size-segregated PM10 in Dresden and estimation of changes due to global warming" (Atmos. Env. 2013, 75, 365–373) der Paul-Crutzen-Preis 2015 verliehen.

Paul-Crutzen-Preis 2014

Auf der 6. Gemeinsamen Tagung von SETAC GLB und der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie vom 7.-10. September 2014 in Gießen und Homberg (Ohm) zum Thema "Grundlagen erforschen, Erkenntnisse anwenden, Wissen vermitteln" übergab der FG-Vorsitzende Prof. Andreas Schäffer den Fachgruppenpreis an Thorsten Hüffer für seine Publikation "How redox conditions and irradiation affect sorption of PAHs by dispersed fullerenes (nC60)" (Environ. Sci. Technol. 2013, 43, 6935-6942).

Paul-Crutzen-Preis 2013

Auf der SETAC-GLB/GDCh-FG-Tagung "Stadt, Land, Fluss: Ökotoxikologie im urbanen Raum" vom 23.-26. September 2013 in Essen übergab der FG-Vorsitzende Prof. Andreas Schäffer den Fachgruppenpreis an Christoph Moschet für seine Publikation "Multi-Level Approach for the Integrated Assessment of Polar Organic Micropollutants in an International Lake Catchment: The Example of Lake Constance" (Environ. Sci. Technol. 201347, 7028–7036).

Moschet stellte ein neuartiges und umfassendes Konzept für die Erfassung und Beurteilung der Gewässerbelastung mit organischen Mikroverunreinigungen am Beispiel des Bodensees vor. Zunächst analysierte er mittels LC-HRMS das Wasser des Bodensees auf anthropogene organische Spurenstoffe. In einem zweiten Schritt ermittelte er für die Stoffe mit Hilfe eines erweiterten GIS-basierten Einzugsgebietsmodells die Belastungsschwerpunkte in den Zuflüssen des Bodensees. Insbesondere die modellbasierten Vorhersagen zur zukünftigen Entwicklung der Konzentrationen im See sowie die Berechnung des Einflusses von Reduktionsmaßnahmen, wie der Aufrüstung von Kläranlagen durch vierte Reinigungsstufen, zeigen die Praxisrelevanz seiner Arbeiten.

Paul-Crutzen-Preis 2012

Auf der Gemeinsamen Jahrestagung der SETAC-GLB und der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie am Umweltforschungszentrum in Leipzig vom 10.-13. September 2012 übergab der FG-Vorsitzende Prof. Andreas Schäffer den Preis an den aus Japan stammenden Wissenschaftler Manabu Shiraiwa für seine Publikation "The role of long-lived reactive oxygen intermediates in the reaction of ozone with aerosol particles" (Nature Chem. 20113, 291–295)

Shiraiwa gewann in seinen Arbeiten wichtige Erkenntnisse über die Wechselwirkungen von Ozon und anderen Gasen mit Aerosolpartikeln in der Atmosphäre. Die von ihm aufgeklärten chemischen Mechanismen sind von großer Bedeutung, um die Eigenschaften atmosphärischer Aerosole und reaktiver Spezies zu verstehen, die das globale Klima und die Gesundheit beeinflussen. Die Arbeiten umfassen komplexe Laborexperimente sowie quantenmechanische und reaktionskinetische Modellrechnungen, die helfen, Aussagen über die Toxizität und das allergene Potenzial von Ruß, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und nitrierten Protein-Makromolekülen zu treffen.

Paul-Crutzen-Preis 2011

Auf der EuCheMS International Conference on Chemistry in the Environment (ICCE) 2011 in Zürich, die von der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie mit organisiert wurde, übergab der Fachgruppenvorsitzende Prof. Dr. A. Schäffer den Publikationspreis der Fachgruppe, der dieses Mal geteilt wurde:

Dr. Karolina Nowak erhielt den Preis für Ihre Arbeit "Formation of bound residues from microbial biomass during 2,4-D degradation in soil" (Environ. Sci. Technol. 201145, 999-1006). Frau Nowak kombinierte in ihrer Studie Laborexperimente mit markierten Substraten und Analytik mit Isotopen-Massenspektrometrie in komplexer und intelligenter Art und Weise miteinander. Sie konnte damit das Schicksal einer Umweltchemikalie während und nach dem mikrobiellen Abbau, ihren Einbau in Biomasse und, nach deren Absterben, ihre Einbindung in das organische Material des Bodens zeitlich aufgelöst verfolgen. Frau Nowak leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Forschung auf dem Gebiet der Bildung und Dynamik sogenannter gebundener Rückstände.

Dr. Andreas Kretschmann wurde der Preis verliehen für seine Publikation "Toxicokinetic Model Describing Bioconcentration and Biotransformation of Diazinon in Daphnia magna" (Environ. Sci. Technol. 201145, 4995-5002). Herr Kretschmann verband in dieser Studie zur Toxikokinetik eines Insektizids in Daphnia magna in exemplarischer Weise die wichtigen Themengebiete der Schadstoffaufnahme, der Transformation und der ökotoxikologischen Wirkung. Er präsentierte die Ergebnisse einer methodisch anspruchsvollen und in ihrem Ergebnis überzeugenden Kombination experimenteller biologischer Arbeiten, moderner chemischer Analytik und der Entwicklung eines toxikodynamischen Modells. Herr Kretschmann unterstrich damit die Bedeutung quantitativer Ergebnisse und kinetischer Aspekte in der umweltchemischen und ökotoxikologischen Forschung.

Fachgruppen-Preis 2010

Auf der Jahrestagung der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie & Ökotoxikologie "Umwelt 2010" in Dessau übergab der FG-Vorsitzende Prof. G. Lammel den Publikationspreis der Fachgruppe, der geteilt und an die folgenden Personen verliehen wurde:

Dr. Marianne Matzke für ihre Publikation "Ionic liquids in soils: Effects of different anion species of imidazolium based ionic liquids on wheat (Triticum aestivum) as affected by different clay minerals and clay concentrations" (Ecotoxicology 2009, 18, 197-203). Marianne Matzke untersuchte in der Arbeit, wie sich bestimmte Chemikalien, so genannte ionische Flüssigkeiten, auf das Wachstum von Weizen auswirken und variierte dabei gleichzeitig die Zusammensetzung des Bodens, in dem die Pflanzen wuchsen.

Dr. Annekatrin Dreyer für ihre Publikation "Polyfluorinated compounds in the atmosphere of the atlantic and southern oceans: Evidence for a global distribution" (Environ. Sci. Technol. 2009, 43, 6507-6514). Annekatrin Dreyer untersuchte im Rahmen ihres DBU-Promotionsstipendiums den weltweiten Transport bestimmter Schadstoffe, der so genannten polyfluorierten organischen Verbindungen (PFCs), über die Atmosphäre in die Umwelt.

Fachgruppen-Preis 2009

Erstmalig wurde der Fachgruppenpreis 2009 als reiner Publikationpreis ausgeschrieben. Eine 3-köpfige Jury bestehend aus Profs Eisenträger, Matthies und Püttmann hatte die schwierige Aufgabe, die beste Arbeit auszuwählen.

Am Ende fiel das Votum der Jury eindeutig auf Michael C. Dodd und seine Publikation "Oxidation of Antibacterial Compounds by Ozone and Hydroxyl Radical: Elimination of Biological Activity during Aqueous Ozonation Processes" (Environ. Sci. Technol. 200943, 2498-504). Wie Prof. Eisenträger in seiner Laudatio unterstrich, ragte diese Arbeit zur Oxidation antibakterieller Komponenten durch Ozon- und Hydroxylradikale aus einer Vielzahl großartiger Arbeiten eindeutig heraus.

Paul-Crutzen-Preis (Fachgruppen-Preis) 2000ff

2023

Dr. Carolin Seller-Brison

Universität Zürich und Eawag

  Dr. Florian Ungeheuer

Goethe-Universität Frankfurt

2022 Dr. Steffen Breinlinger

Eberhard Karls Universität Tübingen und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

  Dr. Jennifer Susanne Strehse

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

2021 Dr. Alexander Maximilian Voigt

Universitätsklinikum Bonn

2019 Dr. Sigrid Richter-Brockmann

Universität Münster

2018 Dr. Anika Pohlabeln

Universität Oldenburg

2017 Dr. Martin Brüggemann

Université de Lyon

2016 Dr. Tushar Rastogi

LEUPHANA Universität Lüneburg

2015 Dr. Sebastian Scheinhardt

Universität Leipzig

2014 Dr. Thorsten Hüffer

Universität Wien/Österreich

2013 Christoph Moschet

Dübendorf/Schweiz

2012 Dr. Manabu Shiraiwa   
2011 Dr. Karolina Nowak 
Dr. Andreas Kretschmann

UFZ Leipzig
EAWAG, Zürich

2010 Dr. Annekatrin Dreyer 
Dr. Marianne Matzke 
 
2009 Dr. Michael Dodd

New Haven, CT/USA

2007 Dr. rer. nat. Doris Völker UFZ Leipzig
2006 Dipl.-Geoökologin Sandra Russold

UFZ Leipzig

2003 Dr. Marco Eissen ETH Zürich/Schweiz
2001 Dr. Katja Riedel Hamburg
2000 Andreas Beyer

Osnabrück

 

zuletzt geändert am: 16.04.2024 14:59 Uhr von C.Kniep