Mit dem Primo-Levi-Preis werden Chemikerinnen und Chemiker geehrt, die sich über ihr Fach hinaus in besonderer Weise für humanitäre Ziele einsetzen. Der Preis wurde im Jahre 2016 von der GDCh zusammen mit der SCI, der Società Chimica Italiana, eingesetzt.
Der Preis wird vergeben in Erinnerung an Primo Levi (1919 - 1987), den italienischen Chemiker und Schriftsteller, der als junger Mann im antifaschistischen Widerstand und jüdischer Religionszugehörigkeit nach Auschwitz deportiert wurde. Dort musste er in einem chemischen Labor der IG Farben-Bunawerke Zwangsarbeit leisten.
Er überlebte.
Primo Levi verarbeitete das Erlebte literarisch und schuf Weltliteratur. Außerdem teilte er seine Beobachtungen und Erlebnisse in zahllosen Begegegnungen mit anderen. Sein Engagement ging also weit über seinen berufals Chemiker hinaus. Zeitlebens hat er schreibend oder sprechend sein Anliegen verfolgt, die Realität des Lagers und was sie aus den Menschen macht, in Worte zu fassen.
Professor Vincenzo Balzani erhielt den Primo-Levi-Preis in Würdigung seines tiefen Interesses an den gesellschaftlichen Aspekten und den ethischen Positionen von Wissenschaft und Wissenschaftlern sowie seiner intensiven Bemühungen um die Wissenschaft als Förderer einer friedlichen besseren Welt mit dem Ziel, Armut einzudämmen und Kriegen Einhalt zu gebieten. Als ein herausragender Wissenschaftler und beeindruckender Mentor war er stets ein Vorbild und eine Quelle der Inspiration für Generationen von Studierenden und Wissenschaftlern.
2019 | Vincenzu Balzani, Bologna/Italien |
2017 | Roald Hoffmann, Ithaca, NY/USA |
Ex officio:
Präsident/Präsidentin der GDCh, (Federführung): Dr. Karsten Danielmeier (2022 & 2023)
Präsident/Präsidentin der SCI, (Federführung): Prof. Dr. Gianluca Farinola (2023 - 2025)
GDCh Geschäftsführer: Prof. Dr. Wolfram Koch, Frankfurt a.M. (als Sekretär ohne Stimmrecht)
Ein Mitglied der Familie Levi: Prof. Dr. Renzo Levi, Turin/IT
weitere Mitglieder:
Prof. Dr. Margherita Venturi, University of Bologna
Prof. Dr. Francesco de Angelis, L'Aquila/IT
Dr. Peter Gölitz, Weinheim
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus, Universität Bielefeld
zuletzt geändert am: 08.03.2023 17:16 Uhr von J.Herr