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06 Analytik verbindet: Austausch über Fachgrenzen hinweg

Forschung trifft Anwendung auf der analytica conference 2024

06/24
5. März 2024

Vom 9. bis 12. April findet zum 29. Mal die analytica, Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie, auf dem Münchner Messegelände statt. Begleitet wird sie vom 9. bis 11. April von der analytica conference. In zahlreichen Sessions berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über aktuelle Themen aus Analytik, Qualitätskontrolle, Diagnostik, Mess- und Prüftechnik sowie aus der Biotechnologie und den Life Sciences. Das wissenschaftliche Programm der analytica conference wird vom Forum Analytik gestaltet, das sich aus der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) zusammensetzt.

Für die Konferenz hat das Forum Analytik ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das nahezu alle Bereiche der Analytik abdeckt und die neuesten Trends und Entwicklungen präsentiert. Die Themen haben einen hohen Praxisbezug, so dass Forschung und Anwendung gleichermaßen profitieren.

Wie aktuell die Themen sind, zeigt ein Blick ins Programm: So ist eine Session dem Thema „Artificial Intelligence“ gewidmet. Denn der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die analytische Chemie zu revolutionieren. KI automatisiert Aufgaben, verbessert die Genauigkeit und steigert die Effizienz der Forschung. Ihre Rolle wächst stetig und macht sie zu einem wichtigen Werkzeug in der Wissenschaft. Die Vortragenden zeigen, wie KI und Data Science die Präzisionsanalytik und Labormedizin konkret unterstützen können.

In der Session „Sustainability“ steht das nachhaltige Labor im Mittelpunkt. Nachhaltigkeit im Labor bedeutet nicht nur Energie und Abfall zu reduzieren, Wasser zu sparen und grüne Chemie zu betreiben. Auch nachhaltige Lieferketten, Kooperationen und Nachhaltigkeit in der Ausbildung sind wichtige Hebel. Dabei können schon kleine Veränderungen große Wirkung zeigen. Die Referentinnen und Referenten stellen ihre Erfahrungen vor und suchen gemeinsam mit dem Plenum nach Wegen, wie Labore einen Beitrag zu einer grüneren und nachhaltigeren Zukunft leisten können.

Hochaktuell ist auch das Thema Forschungsdatenmanagement, das im aus drei Sessions bestehenden Minisymposium „Research Data Management“ aufgegriffen wird. Durch den technologischen Fortschritt produzieren Forschende immer mehr Daten. Doch nur wenn diese Daten gut verwaltet werden, sind sie auch auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar und entsprechen damit den FAIR-Data-Prinzipien (FAIR: Findable, Accessible, Interoperable, Reusable). Effizientes Datenmanagement spart Zeit und Ressourcen, reduziert Fehler und verbessert die Qualität von Analysen. Die Vortragenden zeigen, wie entscheidend effektives Forschungsdatenmanagement für den wissenschaftlichen Fortschritt, die Förderung von Transparenz und die Verlässlichkeit von Ergebnissen ist.

Neben diesen und vielen weiteren Sessions rundet eine begleitende Posterschau, unterstützt von den Firmen Agilent und Merck, das Programm ab.

Zwei Arbeitskreise der GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie nutzen den Rahmen der Konferenz außerdem, um Auszeichnungen zu vergeben: Der Deutsche Arbeitskreis für Analytische Spektroskopie (DAAS) verleiht den „Bunsen-Kirchhoff-Preis für Analytische Spektroskopie“, der von der Analytik Jena GmbH unterstützt wird. Der Preis würdigt herausragende spektroskopische Leistungen vor allem jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Universitäten, Forschungsinstituten oder der Industrie. Der Arbeitskreis Separation Science verleiht in München den „Eberhard-Gerstel-Preis“, der von der Gerstel GmbH & Co. KG ausgestattet wird. Mit dem Preis wird eine herausragende Publikation auf dem Gebiet der analytischen Trenntechniken ausgezeichnet, die in einer international anerkannten, begutachteten Fachzeitschrift erschienen ist.

Die analytica conference findet im ICM – Internationales Congress Center München auf dem Messegelände statt. Konferenzsprache ist Englisch. Für Besucherinnen und Besucher der analytica ist der Eintritt zur Konferenz frei. Der Gemeinschaftsstand des Forum Analytik befindet sich in Halle B2, Stand 503.

Das aktuelle Programm zur analytica conference findet sich unter www.gdch.de/analyticaconf2024 oder in der Termindatenbank unter www.analytica.de/konferenz.

 

Ansprechpartner für die Presse:

analytica conference              

Maren Mielck                                          

Gesellschaft Deutscher Chemiker                    

Öffentlichkeitsarbeit                                         

Tel.: +49 69 7917-327                                     

E-Mail: pr@gdch.de      

analytica

Claudia Grzelke

PR Manager Messe München

Tel.: +49 89 949-21498

E-Mail: press.shows@messe-muenchen.de

 

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analytica conference 2022 (© Messe München GmbH)

05 Von historischen Instrumenten und Methoden lernen

Paul-Bunge-Preis für Peter Heering und Rebekah Higgitt

05/24
29. Februar 2024

Mit dem Paul-Bunge-Preis werden Studien zur Historie wissenschaftlicher Instrumente ausgezeichnet. In diesem Jahr wird der Preis gleich zweimal verliehen: Professor Dr. Peter Heering, Universität Flensburg, erhält die Auszeichnung für sein Lebenswerk – vor allem hinsichtlich der Replikation historischer Experimente. Dr. Rebekah Higgitt, National Museums Scotland (NMS), UK, wird für ihre herausragenden Beiträge und ihr Engagement für die Geschichte der wissenschaftlichen Instrumente geehrt. Der Preis der Hans-R.-Jenemann-Stiftung ist insgesamt mit 7500 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) gemeinsam vergeben. Die Verleihung erfolgt im Rahmen der Tagung der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie vom 21. bis 22. März in Gießen.

 Peter Heering gilt als einer der führenden Vertreter für historisch exakte Nachbildungen von Experimenten. Dabei verwendet er Originalmaterialien und verzichtet auf moderne Ersatzstoffe. Im Zuge seiner „experimentellen Wissenschaftsgeschichte“ rekonstruiert Heering verloren gegangene Fertigkeiten und kombiniert historische und didaktische Ansätze. Dabei beweist Heering ein tiefes Verständnis für die Komplexität der Verwendung und Handhabung von Materialien. Mit seinen Erkenntnissen trug er bereits wiederholt dazu bei, historische instrumentelle Methoden zu verstehen, und zeigte, wie diese für die Lehre und die wissenschaftliche Anwendung relevant sein können.

Heering beendete im Jahr 1990 sein Studium der Physik und Chemie für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Oldenburg (heute Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg) mit dem 1. Staatsexamen. Nach seiner Promotion 1995 in Oldenburg legte er 1996 das 2. Staatsexamen ab. In der Folge bekleidete Heering unterschiedliche Positionen bis zum Akademischen Rat am Fachbereich Physik der Universität Oldenburg im Bereich der Lehramtsausbildung. Währenddessen habilitierte er sich 2006 für das Fach Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg. Seit 2009 ist er Professor für Physik und ihre Didaktik an der Europa-Universität Flensburg (EUF). Heering gehört und gehörte zahlreichen Fachgesellschaften an und bekleidete eine Vielzahl von Funktionen an der EUF.

Rebekah Higgitt gilt als führend auf dem Gebiet der Wissenschaftsmuseologie. Sie forscht an der Schnittstelle zwischen der Wissenschaftsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts, dem wissenschaftlichen Instrumentenbau sowie der Material- und Kulturgeschichte. Als herausragende Museumspraktikerin bringt sie ihr umfassendes Wissen in ihre Ausstellungs- und Sammlungsarbeit ein und vermittelt Studierenden an der Universität von Kent, UK, die Bedeutung der Wissenschaftsgeschichte und wissenschaftlicher Instrumente. Mit ihren Publikationen veränderte sie die Debatte über wissenschaftliche Instrumente. So legte sie mit ihrer gemeinsam mit Richard Dunn herausgegebenen Publikation ‚Finding Longitude: How Ships, Clocks and Stars Helped Solve the Longitude Problem‘ eine wichtige Analyse der Rolle von Wissenschaftlern, Instrumentenbauern und staatlichen Eingriffen bei der endgültigen Messung des Längengrads auf See vor.

Rebekah Higgitt studierte Geschichte an der Universität Durham, UK, bevor sie 2004 am Imperial College London, UK, in Wissenschaftsgeschichte promovierte. Bereits vor und während ihrer Promotion war sie als Bibliotheks- bzw. Archivassistentin am University College London, UK, und am London Metropolitan Archives, UK, tätig. Ab 2005 forschte Higgitt als Postdoktorandin am Institute of Geography der University of Edinburgh, UK. Ab 2008 war sie Kuratorin für Wissenschaftsgeschichte an den Royal Museums Greenwich, London, UK, bevor sie 2013 als Dozentin für Wissenschaftsgeschichte an die University of Kent, UK, wechselte. Seit 2020 ist Higgitt Hauptkuratorin für Wissenschaft an den National Museums Scotland (NMS), UK. Sie ist gewähltes Mitglied der Royal Astronomical Society und der Royal Historical Society und bringt sich in zahlreichen weiteren Gesellschaften und Organisationen ein. Neben diesen Tätigkeiten ist sie außerdem in Verwaltung und Lehre aktiv. Higgitt hat bereits etliche Ausstellungen kuratiert und zahlreiche Publikationen veröffentlicht. Ihre Arbeit wurde mehrfach mit Preisen und Grants ausgezeichnet.

Peter Heering und Rebekah Higgitt erhalten jeweils einen Paul-Bunge-Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 3750 Euro. Beide geben in einem Vortrag auf der Tagung der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie einen Einblick in ihre Arbeit.

Im Rahmen der Tagung verleiht außerdem die Fachgruppe den mit jeweils 1500 Euro dotierten Bettina-Haupt-Förderpreis, mit dem jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für eine herausragende Publikation zu einem Thema aus der Geschichte der Chemie ausgezeichnet werden. In diesem Jahr erhalten die Auszeichnung Dr. Paulina S. Gennermann für ihre an der Universität Bielefeld angefertigte Dissertation „Eine Geschichte mit Geschmack – Die Natur synthetischer Aromastoffe im 20. Jahrhundert am Beispiel Vanillin“ und Dr. Josephine Musil-Gutsch für ihre Doktorarbeit „Vergangenheit unter dem Mikroskop – Kooperative Forschungspraxis von Natur- und Geisteswissenschaften 1880–1930“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Weiterführende Informationen zur Tagung finden sich unter www.gdch.de/geschichte2024

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie unterhält zahlreiche Stiftungen, so die Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Die Verleihung des Paul-Bunge-Preises der Hans-R.-Jenemann-Stiftung erfolgt jährlich, üblicherweise abwechselnd auf der Bunsen-Tagung und den Vortragstagungen der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie.

Der Paul-Bunge-Preis gilt weltweit als wichtigste Ehrung auf dem Gebiet der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente und wird öffentlich und international ausgeschrieben. Über die Vergabe entscheidet der von der GDCh und der DBG getragene Beirat der Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Hans R. Jenemann (1920–1996), Chemiker bei den Schott Glaswerken in Mainz, wurde bekannt durch seine Beiträge zur Geschichte wissenschaftlicher Geräte, vor allem historischer Waagen. Er selbst rief die Stiftung 1992 ins Leben. Benannt ist der Preis nach dem Hamburger Feinmechaniker Paul Bunge (1839–1888), einem der führenden Konstrukteure von Laborwaagen für die chemische Analyse.

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Peter Heering (Foto: Thomas Raake)
Rebekah Higgitt (Foto: Stewart Attwood)

04 Chemie für eine nachhaltige Welt - Frühjahrssymposium bringt junge Chemie-Community in Ulm zusammen

04/24
22. Februar 2024

Unter dem Motto „Rethinking Chemistry: Towards A Greener Future” findet vom 13. bis 16. März in Ulm das Frühjahrssymposium des JungChemikerForums (JCF) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) statt. Die Tagung, die von wechselnden Regionalforen des JCF, der Vereinigung der jungen Mitglieder der GDCh, veranstaltet wird, richtet sich an die junge Chemie-Community im In- und Ausland. Erwartet werden rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Auf dem Programm stehen neben Vorträgen auch Workshops, eine Industrieausstellung und eine Postersession. Weitere Höhepunkte sind die Verleihung des Carl-Roth-Förderpreises und des Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preises.

Bereits seit 26 Jahren ist das JCF-Frühjahrssymposium eine der größten Konferenzen in Europa von und für junge Forschende. Die Veranstaltung wird jährlich von wechselnden JCF-Regionalforen ausgerichtet. 2024 haben die Regionalforen Ulm, München und Stuttgart die Organisation übernommen und gemeinsam ein vielfältiges Programm erstellt.

2024 steht die Veranstaltung ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Denn hinsichtlich der drängenden Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenverknappung und der Umweltzerstörung kann die Chemie wichtige Lösungsansätze liefern. Das Frühjahrssymposium widmet sich daher der spannenden Frage, wie die Chemie dabei helfen kann, eine nachhaltigere Welt zu gestalten.

So ist unter den Plenarvortragenden in diesem Jahr auch Professor Dr. John C. Warner, Warner Babcock Institute for Green Chemistry, LLC/US, einer der Begründer des Konzepts der Grünen Chemie. Außerdem werden Professorin Dr. Jovana V. Milić, Adolphe Merkle Institute, University of Fribourg, CH, Professorin Dr. Wendy Lee Queen, École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), CH, Dr. Sebastian B. Beil, University of Groningen, NL, und Professor Dr. Amitabh Banerji, Universität Potsdam, Plenarvorträge halten. Neben international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kommen auf dem Frühjahrssymposium aber insbesondere Nachwuchsgruppenleiterinnen und -leiter sowie junge Forschende zu Wort. Auf dem Programm stehen außerdem Workshops, eine Industrieausstellung und eine Postersession. Auch der GDCh-Karriereservice wird mit einem Stand am 14. und 15. März vor Ort sein und Fragen rund um Karriere und Berufseinstieg beantworten. 

Am 14. März wird im Rahmen der Tagung der Carl-Roth-Förderpreis vergeben. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung verleiht die GDCh an junge Chemikerinnen und Chemiker, die ressourcenschonende Synthesewege entwickeln oder Chemikalien innovativ einsetzen. Finanziert wird der Preis von der Carl Roth GmbH & Co. KG, die zusätzlich weitere 3000 Euro in Form eines Gutscheins beisteuert. Den Preis erhält Tristan von Münchow, Georg-August-Universität Göttingen, für seine Arbeiten, in denen er Ressourcenschonung und Innovation überzeugend verbindet. In seiner Forschung befasst er sich mit der ressourcenschonenden organischen Synthese durch enantioselektive 3d-Übergangsmetall-katalysierte elektrochemische C–H-Aktivierung – einer innovative Elektrokatalyse, bei der der gebildete Wasserstoff als grüner und sauberer Energieträger und -speicher genutzt werden kann. Von Münchows richtungsweisende Forschungsergebnisse wurden bereits im Fachjournal Science publiziert.

Ebenfalls am 14. März wird der Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preis verliehen. Der Preis der bei der GDCh angesiedelten gleichnamigen Stiftung ist mit 7000 Euro dotiert und wird bevorzugt an junge Erfinderinnen und Erfinder verliehen, die eine zukunftsweisende Erfindung auf dem Gebiet der Chemie oder chemischen Verfahrenstechnik gemacht haben. Mit dem Preisgeld wird eine Patentanmeldung unterstützt. In diesem Jahr erhalten die Auszeichnung die Teams um Professor Dr. Sebastian Hasenstab-Riedel und Professor Dr. Rainer Haag von der Freien Universität Berlin. Sie entwickelten ein ressourcensparendes und umweltfreundliches Verfahren, um Chlor aus einem chlorhaltigen Restgasstrom zu adsorbieren (s. Pressemitteilung 27/23).

Am 14. März wird außerdem der FAIR4Chem Award an Robin Lenz, Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, verliehen. Mit dem Preis werden publizierte Datensätze aus der chemischen Forschung ausgezeichnet, die die FAIR-Grundsätze (auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar) am besten erfüllen. Er wird vom NFDI4Chem-Konsortium vergeben, an dem die GDCh beteiligt ist, und vom Fonds der Chemischen Industrie unterstützt.

Weiterführende Informationen finden sich unter https://symposium.jcf.io.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die GDCh unterstützt die Schaffung von Netzwerken, die transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Ausbildung und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld. Die GDCh hat 27 Fachgruppen sowie 60 Ortsverbände und Regionalforen des JungChemikerForums (JCF) an 54 Hochschulstandorten. Bundesweit bildet das JCF eine Plattform für rund 10 000 junge Mitglieder der GDCh.

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Tristan v. Münchow erhält den Carl-Roth-Förderpreis (Foto: privat)

03 Tagung für den akademischen Nachwuchs in der Chemie

GDCh vergibt renommierte Preise an zwei Chemikerinnen

03/24
15. Februar 2024 

Über 300 Chemikerinnen und Chemiker kommen vom 11. bis zum 13. März an der RWTH Aachen University zur Chemiedozententagung 2024 zusammen. Auf der Veranstaltung verleiht die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zwei renommierte Preise: Dr. Eva E. Wille, Weinheim, wird mit der Gmelin-Beilstein-Denkmünze ausgezeichnet und Junior-Professorin Dr.-Ing. Corina Andronescu, Universität Duisburg-Essen, erhält den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis. Zudem erhalten eine junge Wissenschaftlerin und ein junger Wissenschaftler ADUC-Preise für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebiets. 

Die Chemiedozententagung wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) der GDCh ausgerichtet und bringt den akademischen Nachwuchs aus allen Bereichen der Chemie zusammen. Habilitandinnen und Habilitanden, Juniorprofessorinnen und -professoren sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten nutzen die Tagung, um ihre Forschung vorzustellen und sich auszutauschen. Auf dem wissenschaftlichen Programm stehen neben Vorträgen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Chemie ein Impulsvortrag von Professor Dr. Sebastian Seiffert, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, sowie zahlreiche Workshops. In festlichem Rahmen verleiht die GDCh zudem die Gmelin-Beilstein-Denkmünze und den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis. Die ADUC zeichnet außerdem eine junge Wissenschaftlerin und einen jungen Wissenschaftler mit ADUC-Preisen aus.

Die Gmelin-Beilstein-Denkmünze, eine Silbermedaille, die mit einer Urkunde und einem Preisgeld in Höhe von 7500 Euro verbunden ist, wird von der GDCh an in- und ausländische Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die Geschichte der Chemie, die chemische Literatur oder die Chemie-Information erworben haben. Dr. Eva E. Wille erhält die Auszeichnung für ihr außergewöhnliches Engagement zur Etablierung und Weiterentwicklung der chemischen Literatur, weit über ihre Kerntätigkeit beim Wiley-VCH Verlag, ihrem langjährigen Arbeitgeber, hinaus. Ihr Engagement zur chemiehistorischen Literatur und die Einordnung verschiedener Bereiche der Chemie im historischen Kontext, insbesondere auch während der Zeit des Nationalsozialismus, wurde von der Auswahlkommission als sehr wertvoll hervorgehoben.

Eva Elisabeth Wille, 1955 geboren, schloss ihr Studium der Chemie 1983 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Promotion ab. 1985 begann sie ihre Karriere beim Wiley-VCH Verlag (ehemals Verlag Chemie bzw. VCH-Verlagsgesellschaft), die sie 2019 als Vice President & Executive Director Chemistry und Mitglied des Global Physical Sciences Management Boards mit dem Eintritt in den Ruhestand vollendete. Ehrenamtlich bringt und brachte sie ihre Expertise seit vielen Jahren in verschiedene Gremien und Gesellschaften ein, darunter unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Zeitschriftenverlage (AGZV), die Deutsche Fachpresse (DF), der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die GDCh. Seit 2020 ist sie Mitglied im Advisory Board der von der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie herausgegebenen Reihe „Lebenswerke in der Chemie“. Wille ist seit 1980 engagiertes GDCh-Mitglied und seit 2023 Vorsitzende der Fachgruppe Seniorexperten Chemie (SEC).

Der mit 7500 Euro dotierte Carl-Duisberg-Gedächtnispreis wird seit 1936 an junge Hochschullehrkräfte verliehen, die an einer deutschen Hochschule oder als Deutsche an einer ausländischen Hochschule tätig sind, noch keine W2/W3- oder vergleichbare Stelle bekleiden und das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. In diesem Jahr erhält Junior-Professorin Dr.-Ing. Corina Andronescu, Universität Duisburg-Essen, die Auszeichnung für ihr beeindruckendes Gesamtbild aus starker und innovativer Forschungsleistung, grundständiger Lehre, enormer Drittmittelstärke, überzeugender Gruppenleitungserfahrung und internationaler Erfahrung. Andronescu gilt als Pionierin in der elektrochemischen Katalyse bei der Entwicklung von Methoden zur stabilen Immobilisierung von Katalysatoren auf der Elektrode – ein Aspekt, der in vielen Arbeiten vernachlässigt wird, aber von großer Bedeutung insbesondere für die Anwendung von Elektrokatalysatoren ist.

Corina Andronescu, 1987 geboren, schloss ihr Studium des Chemieingenieurwesens im Jahr 2014 an der Universität politechnica in Bukarest (UPB), Rumänien, mit der Promotion ab. In der Folge war sie als Dozentin an der UPB, sowie als Postdoktorandin an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) tätig, bis sie 2018 die Junior-Professur für Elektrochemische Katalyse an der Universität Duisburg-Essen (UDE) übernahm. Sie erhielt bereits mehrere Auszeichnungen, wie unter anderem den Jochen Block Preis der DECHEMA im Jahr 2023, und gehört zahlreichen Gremien und Gesellschaften an.

 Im Rahmen der Tagung zeichnet die ADUC darüber hinaus eine junge Wissenschaftlerin und einen jungen Wissenschaftler mit ADUC-Preisen aus. Dr. Jola Pospech, Leibniz-Institut für Katalyse e. V. in Rostock, erhält einen ADUC-Preis für ihre kreativen Beiträge im Gebiet der Photoredoxkatalyse, insbesondere für die Entwicklung katalytisch aktiver Pyrimidopteridine, deren mechanistische Untersuchung und deren Einsatz in Hydroaminierungs- und Hydroacylierungsreaktionen. Ebenfalls ausgezeichnet wird Dr. Moritz Malischewski, Freie Universität Berlin, für seine Erfolge auf dem Gebiet hochreaktiver und ungewöhnlicher Koordinationsverbindungen, insbesondere durch Umsetzungen in supersauren Medien und unter Einsatz von hochfluorierten Cyclopentadienid-Liganden.

Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/cdt2024

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und vergibt zahlreiche Preise für besondere Leistungen in der chemischen Forschung. Von der traditionsreichen, bei der GDCh angesiedelten Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) werden jährlich bis zu drei Personen des wissenschaftlichen Nachwuchses (während Habilitation, Stipendium oder Juniorprofessur) für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes ausgezeichnet.

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Dr. Eva E. Wille (Foto: R. Molz)
Junior-Professorin Dr.-Ing. Corina Andronescu (Foto: Universität Duisburg-Essen)

02 Wissenschaft verbindet – offener Diskurs und internationale Zusammenarbeit sind unabdingbar

Mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften wenden sich gegen antidemokratische und nationalistische Ansätze in Deutschland.

02/24
02. Februar 2024

Gemeinsame Pressemitteilung des Dachverbands der Geowissenschaften (DVGeo), der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV), der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO)

Die unter dem Motto „Wissenschaft verbindet“ zusammengeschlossenen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften sind bestürzt über die antidemokratischen und nationalistischen Ansätze in Deutschland, die einzelne Personen und ganze Gruppen bedrohen und ausgrenzen. Dies schadet dem Wissenschaftsstandort Deutschland. Wissenschaft ist angewiesen auf Weltoffenheit, internationale Zusammenarbeit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie die Freiheit von Forschung und Lehre. Alle Mitglieder der mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften sind aufgerufen, in ihrem Umfeld ein klares Signal für eine weltoffene, demokratische Gesellschaft und eine freie Wissenschaft zu setzen.

Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften – der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) – wehren sich mit ihrer Erklärung gegen nationalistische und antidemokratische Bestrebungen aller Art. Sie setzen damit ein Signal für Forschungsfreiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Weltoffenheit und internationale Zusammenarbeit. Diese Punkte sind Voraussetzungen für das wissenschaftliche, wirtschaftliche und soziale Wohlergehen unseres Landes – und damit auch für den individuellen Lebensstandard jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers.

Offene Diskurskultur
Wie die Wissenschaft lebt auch die Gesellschaft vom offenen Diskurs – vom Austausch von Fakten und Argumenten, deren Bewertung und von der Bereitschaft, eigene Ansichten und Hypothesen weiterzuentwickeln, wenn eine veränderte Datenlage es erfordert. Davon ist jedoch in so manchem Diskurs im politisch-gesellschaftlichen Raum derzeit wenig zu spüren: Fakten werden geleugnet oder verfälscht, Narrative orientieren sich an Opportunitäten und Eigeninteressen und der Ton wird rauer und lauter. Die Bereitschaft, eigene Meinungen zu hinterfragen nimmt ab, während Intoleranz und Radikalisierung zunehmen. 
Für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften ist eine offene und wertschätzende Diskussionskultur unabdingbar. Dies gilt für den allgemeinen Diskurs ebenso wie für den Diskurs in der Wissenschaft. Wissenschaftsfeindlichkeit, Behinderungen der Wissenschaftsfreiheit, Intoleranz und Ausgrenzung beschädigen den Wissenschaftsstandort Deutschland. 

Weltoffenheit und internationale Zusammenarbeit
Wissenschaft ist gerade im Kontext von Mathematik und Naturwissenschaften nicht an Ländergrenzen gebunden. Der Austausch von Ideen und Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Herangehensweisen wirkt als Triebkraft für Wissenschaft und Erkenntnis, den wir für die Bewältigung der Zukunftsaufgaben dringend benötigen. 
Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften warnen daher vor einer Einengung der Wissenschaft auf die nationale Ebene und treten allen Bestrebungen, internationale Zusammenarbeit zu erschweren, entschieden entgegen. Eine rein nationale Wissenschaft würde unserem Land erheblich schaden. 

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bieten einen verlässlichen Rahmen, in dem Wissenschaft kreativ arbeiten und Ergebnisse liefern kann. Jedes Infragestellen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie jegliche Ausgrenzung gefährdet Forschungsprojekte in Deutschland. Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften warnen vor einer freiwilligen oder erzwungenen Abwanderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in andere Länder mit besseren Rahmenbedingungen. Das damit verlorengehende Wissen würde den Forschungsstandort Deutschland schwächen, eine Tatsache, die gerade auch von jenen Akteurinnen und Akteuren billigend in Kauf genommen wird, die ansonsten sehr auf nationale Stärke setzen. 
Vor dem skizzierten Hintergrund sind die mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften alarmiert durch die jüngsten antidemokratischen und nationalistischen Bestrebungen in Deutschland. Sie sind der festen Überzeugung, dass Wohlstand und Stärke eines Landes nicht auf Homogenität beruhen, sondern auf Vielfalt und Freiheit. Die Gesellschaften werden sich auch weiterhin für Forschungsfreiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Weltoffenheit und internationale Zusammenarbeit einsetzen. Sie rufen daher alle ihre Mitglieder auf, in ihrem privaten und gesellschaftlichen Umfeld ein klares Signal für eine weltoffene, demokratische Gesellschaft und eine freie Wissenschaft zu setzen. In diesem Zusammenhang sind die Mitglieder insbesondere auch aufgefordert, die durch das Grundgesetz gewährleisteten demokratischen Rechte z.B. bei Wahlen wahrzunehmen.

Kontakt:

Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo):
Tamara Fahry-Seelig, Geschäftsführerin, Tel.: 030 20179-683, E-Mail: fahry-seelig@dvgeo.org 

Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV):
Thomas Vogt, Pressestelle, Tel.: 030 838756-57, E-Mail: presse@mathematik.de 

Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG):
Andreas Böttcher, Pressestelle, Tel.: 030 201748-0, E-Mail: boettcher@dpg-physik.de 

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh):
Dr. Karin J. Schmitz, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 7917-493, E-Mail: pr@gdch.de 

Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO):
Dr. Kerstin Elbing, Ressort Wissenschaft & Gesellschaft, Tel.: 030 278919-16, E-Mail: elbing@vbio.de 

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01 „Aktive Materie beobachten ist wie Computer spielen unter dem Mikroskop“

Juliane Simmchen erhält Mario-Markus-Preis für ludische Wissenschaften

01/24
16. Januar 2024

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet Dr. Juliane Simmchen, University of Strathclyde, Glasgow, UK, und Technische Universität Dresden, mit dem Mario-Markus-Preis für ludische Wissenschaften aus. Sie erhält den Preis für eine Publikation, in der sie biomimetisches Verhalten in künstlich hergestellter aktiver Materie untersucht. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis würdigt wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Naturwissenschaften, die sich durch ihren spielerischen Charakter auszeichnen. Die Preisträgerin überzeugte die Auswahlkommission mit ihrem spielerischen Ansatz, sich einem komplexen Thema zu nähern, um dabei spannende Erkenntnisse zu gewinnen. Die Preisverleihung erfolgt am 30. Januar im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main.

„Ein bisschen wie Computer spielen im Labor, nur cooler“, so bezeichnet Juliane Simmchen ihre Arbeit. Sie erforscht, wie man Mikropartikel in Flüssigkeiten gezielt bewegen kann. Denn während Menschen beim Schwimmen mit gezielten Bewegungen durchs Wasser gleiten können, müssen Mikropartikel, um sich in Flüssigkeiten zu bewegen, dauerhaft mit Energie versorgt werden und dafür quasi mit einem „Motor“ ausgestattet werden.

In der ausgezeichneten Publikation untersuchte Simmchen nun ein besonderes Phänomen: Die von ihr hergestellten vollständig künstlichen, magnetischen und photokatalytischen Mikroschwimmer überquerten eine Lichtlinie und änderten anschließend die Richtung, ohne dass dafür ein zusätzlicher Reiz erfolgte. Um herauszufinden, warum die Mikroschwimmer "zurück zum Licht" schwimmen, betrachtete sie unterschiedliche Einflüsse. Dabei stellte die Forscherin fest, dass weder das Magnetfeld noch der Wasserstoffperoxid-Gehalt wesentliche Auswirkungen haben. Entscheidend ist die Größe der Partikel. Diese Ergebnisse zeigen, wie einfache physikalische Effekte zu einem komplexen, aber stabilen Verhalten führen können, ähnlich zu natürlichen Mechanismen.

 Juliane Simmchen, die 1986 geboren wurde, studierte Chemie an der Technischen Universität Dresden. Nach ihrem Diplom in Analytischer Chemie 2010 promovierte sie 2014 in Materialwissenschaft am katalanischen Institut für Nanowissenschaften und Nanotechnologie (ICN2) der Autonomen Universität Barcelona in Spanien. Nach Aufenthalten am MPI für Intelligente Systeme, Stuttgart, und am Centro Brasileiro de Pesquisas Físicas, Rio de Janeiro, Brasilien, kehrte sie 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Technische Universität Dresden zurück. Seit 2016 ist sie dort Freigeist Fellow zum Thema ‚Light driven microswimmers‘. Seit 2022 lehrt sie außerdem an der University of Strathclyde, Glasgow, UK. Im Jahr 2022 zeichnete die GDCh Simmchen für ihre Forschung mit dem Carl-Duisberg-Gedächtnispreis aus.

Der mit 10 000 Euro dotierte Mario-Markus-Preis für ludische Wissenschaften wird von Professor Dr. Mario Markus, Dortmund, finanziert, der sich der ludischen Wissenschaft verschrieben und diesen Begriff geprägt hat. Denn während Forschungsprojekte heute in zunehmendem Maße unter dem Aspekt der konkreten Anwendbarkeit durchgeführt werden, zeigt doch der Blick in die Vergangenheit, dass wir bereits seit der Antike neue Erkenntnisse immer wieder spielerisch und aus schierer Neugier erlangt haben.

Die Verleihung des Mario-Markus-Preises für ludische Wissenschaften erfolgt am 30. Januar in Kooperation mit dem Physikalischen Verein im Hörsaal des Physikalischen Vereins in der Robert-Mayer-Straße 2 in Frankfurt/Main. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Preisträgerin ihre Forschung genauer erläutern. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung unter www.gdch.de/mariomarkus wird gebeten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die Sternwarte des Physikalischen Vereins zu besichtigen.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis. Eines ihrer Anliegen ist es, die moderne Chemie auch der interessierten Öffentlichkeit verständlich zu machen und ihr damit Zusammenhänge in Naturwissenschaften und Technik zu erschließen.

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Dr. Juliane Simmchen (Foto: privat)

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Dr. Karin J. Schmitz
Leiterin GDCh-
Öffentlichkeitsarbeit
pr@gdch.de
Tel. 069/7917-493

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zuletzt geändert am: 15.03.2024 13:23 Uhr von M.Mielck