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Auf dem GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) verleiht die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Professor Dr. Sebastian Hasenstab-Riedel, Freie Universität Berlin, den Christel und Herbert W. Roesky-Preis. Die Auszeichnung der bei der GDCh eingerichteten Christel und Herbert W. Roesky-Stiftung ist mit 10 000 Euro dotiert und wird erstmals verliehen. Hasenstab-Riedel erhält den Preis für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Übergangs- und Hauptgruppenchemie sowie der modernen Molekülspektroskopie bei kryogenen Bedingungen. Die Verleihung erfolgt am 6. September im Rahmen der Closing Lecture des WiFo.
Sebastian Hasenstab-Riedel gilt als ein international führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Halogenchemie, die für zahlreiche Anwendungen von modernen Kunststoffen bis hin zu neuartigen Ersatzstoffen für Treibhausgase von Bedeutung ist. In seiner Forschung zur Chemie der Halogene – vom Element Fluor bis zum Element Jod – kommen unterschiedliche Methoden zur Anwendung. So verwendet er beispielsweise die Matrixisolationsspektroskopie bei -269 °C zur Untersuchung dieser meist sehr reaktiven Verbindungen. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der synthetischen Halogenchemie umfassen grundlegende Studien, aber auch angewandte Wissenschaft, wie zahlreiche Patente und mehrere Industriekooperationen zeigen.
Sebastian Hasenstab-Riedel, geboren 1975, begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Chemielaboranten, bevor er von 1998 bis 2003 an der Universität Siegen und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Chemie studierte. Im Anschluss promovierte er 2006 in Würzburg in Theoretischer Chemie. Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Helsinki, Finnland, und an der McMaster-Universität in Hamilton, Kanada, habilitierte er sich 2013 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Anorganischer Chemie. Im selben Jahr folgte er dem Ruf auf eine Professur an die Freie Universität Berlin. Seit 2019 ist Hasenstab-Riedel darüber hinaus Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Fluor-Spezifische Wechselwirkungen“ und Direktor des Instituts für Chemie und Biochemie. Seit 2001 ist er aktives GDCh-Mitglied und derzeit unter anderem im Vorstand der AG Fluorchemie sowie der Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie der GDCh. Für seine Forschung wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt Hasenstab-Riedel beispielsweise 2019 einen Consolidator Grant des European Research Council und seit 2021 eine Einstein-Professur der Einstein Stiftung Berlin. 2023 wurde sein Projekt ChemSysCon mit dem Forschungspreis der Werner Siemens-Stiftung ausgezeichnet.
Über den Preis
Zur Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der molekularen Hauptgruppenchemie gründeten Professor Dr. h. c. mult. Herbert W. Roesky für sich und im Namen seiner verstorbenen Frau Christel Roesky im Jahr 2021 die Christel und Herbert W. Roesky-Stiftung. Die Aufgabe der Stiftung ist die zweijährliche Verleihung des mit 10 000 Euro dotierten Christel und Herbert W. Roesky-Preises. Mit dem Preis werden Personen gewürdigt, die bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Molekularen Chemie der Hauptgruppenelemente publiziert haben. Die Arbeiten sollen für die Allgemeinheit zu wichtigen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt haben.
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) – kurz und bündig
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Fachsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist unter www.wifo2023.de möglich.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.
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Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht Professor Dr. Alfred Flint, Universität Rostock, den mit 7500 Euro dotierten Heinz-Schmidkunz-Preis. Damit würdigt die Gesellschaft Flints Engagement, seine Strahlkraft und seine Fähigkeit, Theorie und Praxis lebendig zu verbinden. Die Preisverleihung erfolgt am 4. September im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie (WiFo) in Leipzig.
Der mit 7500 Euro dotierte Heinz-Schmidkunz-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die chemiedidaktische Forschung, um die Ausbildung von Chemielehrkräften sowie um den Chemieunterricht an Schulen erworben haben. Der diesjährige Preisträger Alfred Flint gilt als einer der aktivsten Chemiedidaktiker Deutschlands. Er überzeugte die Auswahlkommission aber auch damit, dass er seine Experimente und Konzepte nicht nur entwickelt, sondern auch authentisch vorstellt und in Vorträgen und Workshops demonstriert.
Für sein Projekt „Chemie fürs Leben“ erarbeitete er einen strukturierten und systematischen Chemieunterricht mit Stoffen, die Kinder und Jugendlichen aus ihrem Alltag bekannt sind. So haben durch ihn Alltagsstoffe wie Zitronensäure, Rohrreiniger und Sauerstoff-Bleichmittel (Oxireiniger) Einzug in den Chemieunterricht gehalten. Durch den Alltagsbezug ist diese Form des Unterrichts für Schülerinnen und Schüler besonders motivierend und gleichzeitig nachhaltig.
Alfred Flint legte 1985/1988 das 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Chemie, Physik und Geographie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ab. Bereits 1989 promovierte er – ebenfalls in Oldenburg – in Didaktik der Chemie. 1992 folgte das 2. Staatsexamen am Staatlichen Studienseminar in Oldenburg, bevor er von 1992 bis 1999 als Studienrat am Gymnasium Albert-Schweitzer-Schule in Nienburg/Weser unterrichtete. 1998 habilitierte Flint in Didaktik der Chemie an der Universität Oldenburg, während er von 1997 bis 1998 eine Vertretungsprofessur für Didaktik der Chemie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt übernahm. Seit 1999 ist Flint Professor für Didaktik der Chemie an der Universität Rostock und seit über fünfzehn Jahren leitet er das GDCh-Lehrkräftefortbildungszentrum in Rostock. Für seine Arbeit wurde er von der GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht (FGCU) bereits mit dem Heinrich-Roessler-Preis (2006) und dem Manfred-und-Wolfgang-Flad-Preis (2017) ausgezeichnet.
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) – kurz und bündig
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Fachsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist unter www.wifo2023.de möglich.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo). Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.
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Gleich zwei Nachhaltigkeitsforscher werden von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) für ihre Arbeiten gewürdigt. Professor Dr. Klaus Kümmerer, Leuphana Universität Lüneburg, erhält den Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie für seine zukunftsweisenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der nachhaltigen Chemie. Dr. Philipp Demling, RWTH Aachen, wird für seine Dissertation der Preis für Biokonversion nachwachsender Rohstoffe verliehen. Beide Preisträger erhalten ihre Auszeichnungen am 6. September im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie.
Kreislauffähige Kunststoffe, Abwasserwiederverwendung und End-of-Life-Management von Solaranlagen – das sind nur einige Beispiele der Forschungsgebiete, in denen Professor Dr. Klaus Kümmerer Herausragendes für die nachhaltige Chemie geleistet hat. Außerdem hat der Preisträger mit als einer der Ersten das Konzept „Benign by Design“ etabliert, bei dem Umweltbelastungen durch gezieltes Design von Molekülen reduziert werden. In Praxisbeispielen, wie z.B. die Entwicklung von für die Umwelt unschädlicheren ionischen Flüssigkeiten sowie bei biologisch abbaubaren Antibiotika, konnte Kümmerer das Konzept erfolgreich erproben. Darüber hinaus setzt er sich engagiert dafür ein, dass nachhaltige Themen in die Ausbildung von Chemikerinnen und Chemikern integriert werden und hat entsprechende Studiengänge konzipiert und etabliert. Für seine wegweisenden Beiträge zur Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen Chemie zeichnet die GDCh Kümmerer auf dem WiFo mit dem mit 7500 Euro dotierten Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie aus.
Klaus Kümmerer studierte Chemie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Eberhard Karls Universität Tübingen, an der er 1990 auch promovierte. 1999 erlangte er die Venia legendi für Umweltchemie und Umwelthygiene an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach seiner Habilitation wurde Klaus Kümmerer zunächst Assistenzprofessor und später Leiter der Sektion für Angewandte Umweltforschung am Universitätsklinikum Freiburg. Im Jahr 2005 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg. Von 2008 bis 2010 war er sowohl stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Umwelt und Nachhaltigkeit als auch Beauftragter für Umwelt am Universitätsklinikum Freiburg. Seit 2010 ist Kümmerer Professor für Nachhaltige Chemie und Physikalische Ressourcen an der Leuphana Universität Lüneburg und seit 2017 Direktor des Research & Education Hub am International Sustainable Chemistry Collaborative Center (ISC3). Er ist und war Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und berät regelmäßig die EU und UNEP sowie die nationale und internationale Politik in Nachhaltigkeitsfragen.
Ebenfalls auf dem WiFo wird der Preis für Biokonversion nachwachsender Rohstoffe vergeben, der 2021 von GDCh-Mitglied Prof. Dr. em. Manfred Schneider bei der GDCh eingerichtet wurde. Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten junge Doktorinnen und Doktoren, deren Promotion nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Der diesjährige Preisträger ist Dr. Philipp Demling. In seiner Dissertation an der der RWTH Aachen befasst er sich mit verfahrenstechnischen Verbesserungen der fermentativen Rhamnolipid-Produktion. Dabei hat er sowohl neue Verfahren zur Vermeidung der Schaumbildung als auch neue Aufschluss- und Bioreaktorkonzepte entwickelt, mit denen sich die industrielle Anwendung verbessern würde.
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) – kurz und bündig
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Hauptsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist unter www.wifo2023.de möglich.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.
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Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet am 5. September in Leipzig Professor Dr. Rainer Herges, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, mit der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze aus. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie (WiFo) – dem wichtigsten Chemiekongress im deutschsprachigen Raum. Herges überzeugte mit der Qualität, Originalität und der großen Bandbreite seiner Arbeiten zur organischen Chemie.
Die mit 7500 Euro dotierte Adolf-von-Baeyer-Denkmünze wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der organischen Chemie verliehen. Der Namensgeber Adolf von Baeyer zählt zu den bedeutendsten Chemikern seiner Zeit und wurde 1905 für die Synthese von Indigo und der Triphenylmethan-Farbstoffe mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Der diesjährige Preisträger Professor Dr. Rainer Herges erhält die Auszeichnung für seine vielen originellen, grundlegenden und international herausragenden Beiträge, mit denen er die organische Chemie geprägt hat. Die thematische Breite seiner Arbeiten reicht dabei von der Theorie zur Synthese und zur praktischen Anwendung. So entwickelte er unter anderem bereits vor dreißig Jahren auf der Basis maschinellen Lernens erfolgreich Methoden, mit denen sich neue chemische Transformationen vorhersagen ließen. Auch Herges‘ ACID-Methode zur Visualisierung der Dichte delokalisierter Elektronen wird weltweit genutzt. Außerdem gelang dem Preisträger die Herstellung des ersten bei Raumtemperatur magnetisch schaltbaren Moleküls, welches beispielsweise im MRT hoch exakte und räumlich hoch aufgelöste Temperaturmessungen erlaubt.
Rainer Herges wurde 1955 in St. Ingbert (Saar) geboren. Nach einem Chemiestudium an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken promovierte er 1994 am Institut für Organische Chemie der Technischen Universität München. Nach Forschungsaufenthalten an der University of Southern California in Los Angeles, USA, und an der Universität Erlangen-Nürnberg habilitierte er sich 1992 in Erlangen-Nürnberg. 1996 wurde er Professor an der Technischen Universität Braunschweig. Seit 2001 bekleidet er den Lehrstuhl für Organische Chemie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Für seine Forschung erhielt er bereits zahlreiche Auszeichnungen – unter anderem den ADUC-Preis der GDCh-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) für seine Habilitation.
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) – kurz und bündig
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Hauptsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist unter www.wifo2023.de möglich.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.
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Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) würdigt Professor Dr. Michael Ruck, Technische Universität Dresden, am 6. September mit dem Wilhelm-Klemm-Preis. Die Verleihung findet im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums (WiFo) Chemie 2023 in Leipzig statt. Der Preisträger erhält die Auszeichnung für seine Beiträge zur Chemie und den Materialeigenschaften von Festkörperverbindungen – insbesondere mit Bismut und Phosphor.
Der mit 7500 Euro dotierte Wilhelm-Klemm-Preis erinnert an den Münsteraner Professor Wilhelm Klemm, der mit seiner Forschung die anorganische Chemie voranbrachte. Die GDCh zeichnet mit dem Preis Persönlichkeiten aus, die hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Anorganik leisten. Den diesjährigen Preisträger Professor Dr. Michael Ruck zeichnet aus, dass seine Arbeiten konzeptionell und methodisch ungewöhnlich breit angelegt sind. Den Ausgangspunkt für seine präparativen Forschungsarbeiten bildete die klassische anorganische Festkörperchemie, die er jedoch kontinuierlich weiterentwickelte. Ruck überzeugte die Kommission mit seinen entscheidenden Beiträgen zu Festkörperverbindungen, die von der Synthese über die strukturelle Charakterisierung bis hin zu Nanomaterialien und Koordinationsverbindungen reichen. Ein Resultat seiner Forschung war beispielsweise die Entdeckung der faserförmigen Modifikation des Elements Phosphor – die heute auch als Ruck'scher Phosphor bekannt ist.
Michael Ruck, geboren 1963 in Pforzheim, studierte Chemie an der Universität (TH) Karlsruhe. 1991 promovierte er am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung und der Universität Stuttgart. Danach arbeitete Ruck erst als wissenschaftlicher Angestellter und später als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Anorganische Chemie der Universität Karlsruhe. Während dieser Zeit habilitierte er sich 1997 für das Fach Anorganische Chemie und wurde zum Privatdozenten ernannt. Seit dem Jahr 2000 ist er Universitätsprofessor für Anorganische Chemie an der Technischen Universität Dresden.
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) – kurz und bündig
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Hauptsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist unter www.wifo2023.de möglich.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.
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Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet das Projekt 'Women In Supramolecular Chemistry (WISC) – an international network supporting equality, diversity and inclusion within supramolecular chemistry' mit dem Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit in der Chemie aus. Das Team um Junior-Professorin Dr. Anna McConnell, Universität Siegen, erhält die Auszeichnung am 4. September im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie in Leipzig.
Frauen haben in den Chemiewissenschaften schlechtere Chancen weiterbeschäftigt zu werden oder gar aufzusteigen. Sie erhalten häufiger kurzfristige, prekäre Verträge, veröffentlichen weniger und werden seltener zitiert. Überproportional weniger Frauen sitzen in Redaktionsbeiräten, werden für Preise nominiert und reichen Patentanmeldungen ein. 2018 zeigte eine Studie der Royal Society of Chemistry (RSC), dass zahlreiche talentierte Frauen die akademische Laufbahn verlassen, bevor sie ihr volles Potenzial erreicht haben. Bisherige Maßnahmen, dem entgegenzuwirken, seien nicht ausreichend, um jemals Geschlechterparität zu erreichen.
Hier setzt das ausgezeichnete Projekt an: WISC zielt darauf ab, eine internationale Gemeinschaft und Zugang zu Ressourcen für alle supramolekularen Chemiker:innen zu schaffen. Das Projekt unterstützt außerdem den Verbleib und das Vorankommen von allen, die sich als Frauen identifizieren, in jeder Karrierestufe und versucht mögliche Hindernisse zu beseitigen. Dabei ist es dem Team von WISC wichtig, sich selbst einzubringen, um Veränderungen herbeizuführen, anstatt sie lediglich anzusprechen. Im Rahmen einer Onlineumfrage ermittelte das Netzwerk die Bedürfnisse der supramolekularen Gemeinschaft. Anhand der Ergebnisse entwickelte das Netzwerk zahlreiche unterstützende Initiativen wie beispielsweise ein Mentoringnetzwerk, Gemeinschaftscluster, um Peer-Gemeinschaften aufzubauen, und Workshops zu Integration und Vielfalt für den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Die Preis-Auswahlkommission sieht die Initiative WISC als „Leuchtturm mit Strahlkraft über die supramolekulare Chemie hinaus“. Das Projekt zeige vorbildhaft, wie sich engagierte Chemikerinnen neben ihren beruflichen Verpflichtungen zu einem internationalen Netzwerk erfolgreich und nachhaltig zusammengeschlossen haben, um mehr Chancengleichheit und Inklusion zu erreichen. Mit seinem unermüdlichen Einsatz und gelebten Werten für mehr Chancengleichheit lege das Team eine konsequente Haltung an den Tag, die auch Hildegard Hamm-Brücher auszeichnete.
Den Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit in der Chemie verleiht die GDCh seit 2021. Mit dem Preis, der mit 7500 Euro dotiert ist, will die GDCh ein sichtbares Zeichen setzen und vorbildhaftes Engagement für Chancengleichheit in der Chemie würdigen. Hildegard Hamm-Brücher (1921-2016) war Chemikerin und wurde 1945 bei Nobelpreisträger Professor Heinrich Wieland in München promoviert. Nach Kriegsende wurde sie Wissenschaftsredakteurin bei der Neuen Zeitung. Dort traf sie mit Theodor Heuss, ihrem politischen Mentor, und vielen anderen demokratisch Gesinnten zusammen. Hildegard Hamm-Brücher galt als „Grande Dame“ der deutschen Nachkriegspolitik. Sie stand nicht nur für Freiheit und Demokratie, sondern auch für ein konsequent wertebasiertes Handeln. Unermüdlich kämpfte sie gegen Missstände an. Sie setzte sich u.a. für ein besseres Bildungssystem ein und ermutigte Frauen, sich mehr zu engagieren. Im Jahr 1994 wurde sie als erste Frau für die Bundespräsidentenwahl nominiert. Neben ihren öffentlichen Ämtern zeigte sie großes gesellschaftliches Engagement und erhielt zahlreiche Ehrungen.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Das WiFo 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Hauptsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist unter www.wifo2023.de möglich.
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Vom 4. bis zum 6. September lädt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zum Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie nach Leipzig ein. Der wichtigste Chemiekongress im deutschsprachigen Raum steht in diesem Jahr unter dem Motto „Rethinking Chemistry“. Erwartet werden rund 1500 Chemikerinnen und Chemiker aus dem In- und Ausland.
Die Veranstaltung greift das Motto des amtierenden GDCh-Vorstands auf. Was damit gemeint ist, konkretisiert GDCh-Präsident Dr. Karsten Danielmeier: „Rethinking Chemistry, also Chemie ‚neu zu denken‘, ist wichtiger denn je, um die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit wie zum Beispiel Klimawandel, Recycling, Energieknappheit, Krankheiten zu bewältigen und neuen Gesetzgebungen (bspw. European Green Deal) zu entsprechen. Jeder Bereich der Chemie kann und muss seinen eigenen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten. Und das WiFo 2023 wird zeigen, wie viele wertvolle Beiträge die Chemie liefern kann und welche neuen Technologien dazu verwendet werden können.“
So werden sich zwei hochkarätig besetzte Plenarsymposien mit dem Thema beschäftigen. Am 5. September präsentieren Professor Leroy ‚Lee‘ Cronin, Universität Glasgow /UK, Dr. Sarah Fakih, CureVac AG, Tübingen, und Professor Dr. Peter R. Schreiner, Justus-Liebig-Universität Gießen, wie Konzepte für „Rethinking Chemistry“ aussehen können. Cronin gilt als Vordenker im Bereich der Digital Chemistry und hat das Unternehmen Chemify gegründet. Mit dem Unternehmen will er helfen, die Chemie zu digitalisieren und Lösungen zu entwickeln, mit denen chemische Codes für die Entdeckung von Chemikalien, Arzneimitteln, Synthese und Materialforschung ausgeführt werden können. Die studierte Chemikerin Fakih ist Vice President Corporate Communications & Investor Relations bei CureVac und kann faszinierende Einblicke in die mRNA-Technologie geben. Schreiner hat als GDCh-Präsident der Jahre 2020 und 2021 und heutiger stellvertretender GDCh-Präsident die GDCh auf dem Weg der Digitalisierung maßgeblich vorangebracht, indem er beispielsweise den Anstoß zur Entwicklung der GDCh.app gab.
Im zweiten Plenarsymposium am 6. September stellen Dr. Melanie Maas-Brunner, BASF SE, Ludwigshafen, Professorin Dr. Evamarie Hey-Hawkins, Universität Leipzig, und Professor Dr. John C. Warner, Warner Babcock Institute for Green Chemistry, LLC/US, nachhaltige Strategien in den Fokus. Maas-Brunner ist Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer (CTO) der BASF SE und gibt einen Einblick, wie Nachhaltigkeitsaspekte bei dem weltweit größten Chemiekonzern umgesetzt werden. Die vielfach ausgezeichnete Phosphorchemikerin Hey-Hawkins weiß, wie wichtig nachhaltige Strategien insbesondere vor dem Hintergrund begrenzter Rohstoffe sind. Warner begründete vor über zwanzig Jahren gemeinsam mit Paul Anastas das Gebiet der Grünen Chemie und legte den Grundstein für eine nachhaltige chemische Produktentwicklung.
Neben den Plenarsymposien widmen sich über 30 Sessions der GDCh-Fachgruppen den Themen „Synthese und Katalyse“, „Materialien“, „Energie, Ressourcen und Umwelt“, „Life Sciences“, und „Chemieunterricht“. Darüber hinaus laden interdisziplinäre Symposien wie beispielsweise „Rethinking History of Chemistry: Faszinierende Geschichten und Reflexionen für die Zukunft“, „Chemie trifft Kunst“ und „Grenzwertsetzung zwischen Wissenschaft und Politik“ zum Blick über den Tellerrand ein.
Das WiFo bietet neben wissenschaftlichen Vorträgen auch ein vielfältiges Rahmenprogramm. So vergibt die GDCh einige ihrer wichtigsten Preise und zeichnet herausragende Chemikerinnen und Chemiker aus. Studierende und Promovierende haben beim WiFo die Möglichkeit, ihre Forschung im Rahmen einer Posterparty vorzustellen. Absolventinnen und Absolventen erhalten im Rahmen der GDCh-Karrieretage wichtige Informationen und Tipps für den Berufseinstieg. Eine Ausstellung ermöglicht es Verlagen, Unternehmen und Institutionen, sich zu präsentieren. Die GDCh-Science-Party im historischen "Auerbachs Keller" und weitere soziale Aktivitäten bieten Gelegenheit zum zwanglosen Netzwerken.
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) – kurz und bündig
Das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2023 findet unter dem Motto „Rethinking Chemistry“ vom 4. bis zum 6. September 2023 in der KONGRESSHALLE am Zoo in Leipzig statt. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarvorträgen, Hauptsymposien, einer Poster- und einer Industrieausstellung. Außerdem werden zahlreiche renommierte Preise verliehen. Die Anmeldung ist ab dem 3. Mai unter www.wifo2023.de möglich.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.
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Professor Dr. Robert W. Smith, University of Alberta, Edmonton, Kanada, erhält den Paul-Bunge-Preis 2023 für sein Lebenswerk und insbesondere seine inspirierenden Beiträge über Weltraumteleskope. Die Preisverleihung erfolgt am 31. Mai im Rahmen der Konferenz „Writing the History of Scientific Instruments“ im Deutschen Museum in München. Der Preis der Hans-R.-Jenemann-Stiftung ist mit 7500 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) gemeinsam vergeben. Er zeichnet herausragende Arbeiten zur Geschichte wissenschaftlicher Instrumente aus.
Robert W. Smiths bekanntestes Werk “The Space Telescope: A Study of NASA, Science, Technology, and Politics” setzt die Geschichte des Hubble-Weltraumteleskops in den Kontext der ‚Big Science‘. Das zwei Milliarden teure Großforschungsprojekt lieferte nach dem Aussetzen im Weltall aufgrund von Konstruktionsfehlern praktisch unbrauchbare Bilder. Smith analysiert, wie die Prozesse von ‚Big Science‘, insbesondere die staatlichen Finanzierungsverfahren für Großprojekte, zu diesen Fehlern beigetragen haben. Er zeigt die erstaunlich komplexen Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Regierung und Industrie auf und beschreibt die große Bandbreite an Persönlichkeiten und Kräften – wissenschaftlich, technisch, politisch, sozial, institutionell und wirtschaftlich –, die in der Geschichte des Weltraumteleskops eine Rolle spielten.
Bereits seit Beginn seiner Forschungskarriere widmet sich Smith der Untersuchung der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente. Besonders interessiert ihn dabei, wie diese Instrumente den wissenschaftlichen Betrieb geprägt haben und wie dieser wiederum die Instrumente prägt. Smiths Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und werden nicht nur innerhalb der Wissenschaft, sondern auch von der NASA und anderen Organisationen zitiert und empfohlen. Neben seiner Forschung vermittelt er sein Wissen sowohl im Rahmen seiner Lehrtätigkeit als auch in populärwissenschaftlichen Vorträgen. Mit seiner Arbeit fasziniert er akademische Kolleginnen und Kollegen, Museumsfachleute, Regierungsbehörden und die interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen und trägt dazu bei, das Publikum zu erweitern und das Ansehen der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente zu verbessern.
Robert W. Smith studierte Physik am Queen Mary College in London/UK und absolvierte das Mathematical Tripos an der University of Cambridge, UK. 1979 promovierte er – ebenfalls in Cambridge – in Wissenschaftsgeschichte und -philosophie. Seit 1998 ist er Professor am Department of History and Classics an der University of Alberta, Edmonton, Kanada. Davor war er Vorsitzender der Abteilung für Weltraumgeschichte am Nationalen Luft- und Weltraummuseum des Smithsonian Instituts in Washington DC, USA. Er war Lindberg-Lehrstuhlinhaber für Luft- und Raumfahrtgeschichte am Smithsonian Institut und Fellow des National Humanities Centre sowie McCalla-Professor und Killam Annual Professor an der University of Alberta.
Der Paul-Bunge-Preis gilt weltweit als wichtigste Ehrung auf dem Gebiet der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente und wird öffentlich und international ausgeschrieben. Über die Vergabe entscheidet der von der GDCh und der DBG getragene Beirat der Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Hans R. Jenemann (1920–1996), Chemiker bei den Schott Glaswerken in Mainz, wurde bekannt durch seine Beiträge zur Geschichte wissenschaftlicher Geräte, vor allem historischer Waagen. Er selbst rief die Stiftung 1992 ins Leben. Benannt ist der Preis nach dem Hamburger Feinmechaniker Paul Bunge (1839–1888), einem der führenden Konstrukteure von Laborwaagen für die chemische Analyse.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie unterhält zahlreiche Stiftungen, so die Hans-R.-Jenemann-Stiftung. Die Verleihung des Paul-Bunge-Preises der Hans-R.-Jenemann-Stiftung erfolgt jährlich, üblicherweise abwechselnd auf der Bunsen-Tagung und den Vortragstagungen der GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie.
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Derzeit wird eine Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) diskutiert. Grundsätzlich ist eine Diskussion der Karrierewege junger Wissenschaftler:innen innerhalb und außerhalb akademischer Einrichtungen sehr zu begrüßen. Aus Sicht der unterzeichnenden wissenschaftlichen Fachgesellschaften sind in der Debatte um die Novellierung des WissZeitVG für die natur- und lebenswissenschaftlichen Disziplinen jedoch wesentliche Aspekte bislang nicht ausreichend beschrieben worden.
Die wissenschaftliche Arbeit in den Natur- und Lebenswissenschaften sowie in der Biomedizin erfordert in der Regel die Erhebung komplexer Datensätze sowie aufwändige quantitative Analysen von Prozessen, die inhärent auf langfristigen Zeitskalen stattfinden. Die Anerkennung der damit verbundenen Beiträge durch die wissenschaftliche Gemeinschaft erfolgt durch wissenschaftliche Fachpublikationen in führenden internationalen Zeitschriften, die international kompetitive Arbeitsmöglichkeiten deutlich jenseits der anvisierten 3-jährigen Postdocphase erfordern. Sichtbare Publikationen ermöglichen Wissenschaftler:innen dann die unabhängige Leitung eigener Forschungsprojekte und bilden damit die Basis für die Berufung auf eine unbefristete Professur oder vergleichbare Leitungspositionen.
Eine Begrenzung der Postdocphase auf nur noch 3 Jahre ist daher gerade im internationalen Vergleich deutlich zu kurz und würde die individuellen Arbeitsmöglichkeiten von Wissenschaftler:innen, insbesondere im Hinblick auf eine weitere akademische Laufbahn, massiv einschränken. Eine Abwanderung von Wissenschaftler:innen ins Ausland und ein erheblicher Verlust der Qualität der Forschung in den Natur- und Lebenswissenschaften wie auch in der Biomedizin wären die zwingenden negativen Folgen. Ferner würde eine solch enge zeitliche Einschränkung der Postdocphase zu einer erheblichen Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft führen.
Darüber hinaus weisen wir darauf hin, dass die angestrebte Novellierung des WissZeitVG, die derzeit von allen Beteiligten engagiert diskutiert wird, nicht mehr unbefristete Stellen schaffen wird. Dies ist nur durch eine deutliche Aufstockung der dauerhaften Mittel zur Grundfinanzierung der Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu erreichen.
Die unterzeichnenden Fachgesellschaften vertreten mehr als 45 000 Mitglieder in den Natur- und Lebenswissenschaften sowie in der Biomedizin.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, auch durch transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit. Ferner setzt sich die GDCh für zeitgemäße Aus- und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld ein.
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Haucke
Präsident der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V.
Tel. +49 (0) 30 947 93 100
E-Mail: haucke@fmp-berlin.de
https://gbm-online.de
Dr. Karin J. Schmitz
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 69 7917-493
E-Mail: pr@gdch.de
www.gdch.de/presse
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Ergänzung zur Pressemitteilung vom 27.03.2023:
Nach Veröffentlichung der Pressemitteilung haben sich folgende Gesellschaften (mit insgesamt mehr als 10.000 Mitgliedern) dem Aufruf angeschlossen:
Anlässlich des fünfzigsten Todestags des Chemikers Karl Ziegler lädt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) alle Interessierten zu einem öffentlichen Symposium am 25. April 2023 nach Frankfurt am Main ein. Auf dem Programm stehen Vorträge rund um den Nobelpreisträger Karl Ziegler und seine Forschung: Es geht um die Geschichte der Polymere, ihr Nutzen, ihre Nachteile und wie ein nachhaltiges Recycling gelingen kann. Außerdem stellt Chemie-Nobelpreisträger Benjamin List mit der Organokatalyse ein weiteres spannendes Forschungsfeld Zieglers vor und der mit 50 000 Euro dotierte Karl-Ziegler-Preis wird verliehen.
Zu seinem fünfzigsten Todestag erinnert die GDCh an Karl Ziegler und seine – bis heute aktuellen – Arbeiten. Im Rahmen eines öffentlichen Symposiums präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Zieglers Leben und Forschung und zeigen, welchen unmittelbaren Einfluss seine Entdeckungen noch heute auf unser Leben haben. Dabei kommen auch aktuelle Entwicklungen wie Fragen der Nachhaltigkeit, der Kreislaufwirtschaft und des Recyclings nicht zu kurz. Als besonderes Highlight wird der Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2021, Professor Dr. Benjamin List vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr einen Vortrag über die Organokatalyse (d.h. eine Katalyse mit Hilfe kleiner organischer Moleküle) halten. Er erläutert, warum ein Leben ohne Katalyse undenkbar ist und wie mit Organokatalysatoren eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktion beispielsweise von Medikamenten, Kraftstoffen und Materialien möglich ist. Durch die Veranstaltung führen der GDCh-Präsident Dr. Karsten Danielmeier und die stellvertretende GDCh-Präsidentin Katharina Uebele.
Karl Ziegler, der 1898 geboren wurde, ist vor allem für seine Beiträge zur Entwicklung der Polymerchemie und zur Katalyse bekannt. Besonders die nach ihm und seinem italienischen Kollegen Giulio Natta benannte Ziegler-Natta-Katalyse revolutionierte die Kunststoffindustrie und trug zur Entwicklung von leichten, robusten und langlebigen Materialien bei. Gemeinsam mit Natta erhielt er dafür 1963 den Nobelpreis für Chemie. Für die GDCh hat Karl Ziegler darüber hinaus noch eine besondere Bedeutung: Er war ihr erster Präsident nach der Gründung im Jahr 1949.
Karl-Ziegler-Preis und Karl-Ziegler-Förderpreis
Im Rahmen der Veranstaltung verleiht die GDCh den Karl-Ziegler-Preis – eine der am höchsten dotierten deutschen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Chemie – an Professorin Dr. Tanja Weil vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz. Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die auf den Gebieten Karl Zieglers forschen. Tanja Weil erhält die Auszeichnung für ihre herausragenden und innovativen Arbeiten, in denen sie Polymersynthese und supramolekulare Strukturbildung kombiniert, um aktuelle biomedizinische Fragestellungen zu beantworten. Mit ihrer Forschung eröffnet sie neue Wege für verträgliche Materialien in der Biomedizin, die Regenerationsprozesse aktiv herbeiführen können. Der Karl-Ziegler-Preis ist mit 50 000 Euro und einer Goldmedaille dotiert und wird aus einer Stiftung gespeist, die Zieglers Tochter, Marianne Witte, bei der GDCh eingerichtet hat.
Auch der wissenschaftliche Nachwuchs wird auf dem Symposium mit einer Auszeichnung bedacht: Dr. Christopher Teskey von der RWTH Aachen erhält den Karl-Ziegler-Förderpreis für sein Forschungsvorhaben, eine neue reduktive Kreuz-Olefin-Kopplungsreaktion unter Verwendung von sichtbarem Licht zu entwickeln. Der Nachwuchsgruppenleiter erhält dafür Mittel in Höhe von insgesamt 30 000 Euro, um für ein Jahr eine Postdocstelle für das Projekt zu finanzieren.
Die Veranstaltung
Das Karl-Ziegler-Jubiläumssymposium findet am 25. April 2023 von 9 bis 17 Uhr im Max-Buchner-Hörsaal der DECHEMA (Theodor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt am Main) statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung, die sich auch ausdrücklich an die interessierte Öffentlichkeit richtet, teilzunehmen. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung bis zum 10. April wird gebeten.
Programm und Anmeldung unter https://www.gdch.de/gdch/stiftungen/karl-ziegler-stiftung/karl-ziegler-jubilaeumssymposium.html
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis. Treuhänderisch verwaltet die GDCh zahlreiche unselbstständige Stiftungen. Zweck dieser Stiftungen ist die Vergabe von Preisen, Förderpreisen und Stipendien. Stiftungsbeiräte entscheiden über die Vergabe der Preise, Auszeichnungen und Stipendien. Mit 50 000 Euro ist der Karl-Ziegler-Preis neben dem Klaus-Grohe-Preis und dem Otto-Hahn-Preis der höchstdotierte Preis der GDCh. Er wurde erstmals 1998 aus Geldern der Karl-Ziegler-Stiftung vergeben, und zwar an Gerhard Ertl, den Nobelpreisträger von 2007.
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Gemeinsame Pressemitteilung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV), der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO)
Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in Mathematik und den Naturwissenschaften geht in diesem Jahr an Holger Schielzeth, Universität Jena (Biologie), Sebastian Seiffert, Universität Mainz (Chemie), Claudia Kirch, Universität Magdeburg (Mathematik) sowie an Ivonne Möller, Universität Bochum (Physik).
Der Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften würdigt nun schon im zehnten Jahr Wissenschaftler/innen, die sich durch herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in Lehre, Beratung und Betreuung auszeichnen. Er wird vom Stifterverband, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland ausgelobt. Die Auszeichnung wird seit 2014 in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergeben und ist mit einem Preisgeld von je 5000 Euro dotiert.
Die Auswahl der Preisträger/innen traf dieses Jahr eine neunköpfige Jury aus Vertreter/innen der wissenschaftlichen Disziplinen und Studierenden. Sie sprach den Ars legendi-Fakultätenpreis 2023 folgenden Personen aus Lehre und Studiengangskoordination zu:
In der Kategorie Biologie
bekommt den Ars legendi-Fakultätenpreis Professor Dr. Holger Schielzeth von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er im Jahr 2016 die Professur für Populationsökologie übernahm „und seitdem ein beispielgebendes Lehrprofil entwickelt hat, das sich vom 1. Semester im Bachelorstudiengang „Biologie“ bis in den Masterstudiengang „Ecology, Evolution and Systematics“ durchzieht. Prof. Schielzeth erarbeitete innovative Lehrformate für Pflichtveranstaltungen im Bachelorstudiengang Biologie und vermittelt neben der fachlichen Qualifizierung Schlüsselqualifikationen im Bereich Datenmanagement und Interpretation sowie der Hypothesenbildung an Hand von Simulationsmodellen“, so die Begründung der Jury.
In der Kategorie Chemie
geht der Fakultätenpreis an Professor Dr. Sebastian Seiffert von der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz. Er wird ausgezeichnet „für seine wegweisende Kombination von Lehrformaten im Rahmen seiner Veranstaltungen in der Physikalischen und Makromolekularen Chemie, insbesondere für die Erstellung eines Lehrbuches, das eine Lehrveranstaltung der Physikalischen Chemie im Blended-Learning Format abbildet, sowie für sein Engagement, die aktuelle Thematik des Klimawandels in Lehrveranstaltungen, Vortragsveranstaltungen und Podiums-diskussionen der Studierendenschaft und einem breiteren Publikum näherzubringen“, heißt es in der Begründung der Jury.
In der Kategorie Mathematik
geht die Auszeichnung an Professorin Dr. Claudia Kirch von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. „Sie hat Elemente aus der Präsenzlehre geschickt mit digitalen Formaten kombiniert. Dazu gehören zum Beispiel ein Wochenplan, kurze Vorlesungsvideos und Abgabeaufgaben mit gegenseitiger Beurteilung durch die Studierenden. Frau Kirch ist es gelungen, in ihrer Lehre aufzuzeigen, wie moderne Lehrkonzepte effektiv und realistisch in der Praxis in der Mathematik eingesetzt werden können. Weiterhin wird sie für ihr Engagement gewürdigt, Kompetenzen in der Statistik, wie zum Beispiel in der Datenkompetenz, für Studierende und in Outreach-Veranstaltungen für die breite Allgemeinheit zugänglich zu machen“, so die Jury.
In der Kategorie Physik
bekommt die Studiengangskoordinatorin Dr. Ivonne Möller von der Ruhr-Universität Bochum den Ars legendi-Fakultätenpreis „für ihre neu im Curriculum verankerten Pflichtmodule ‚Lerngruppenleitung‘ im zweiten Bachelorjahr mit den Zielen, die Studierfähigkeit zu erhöhen und den Studierendenschwund zu Beginn des Studiums zu verringern, sowie für ‚Projektleitung‘ im ersten Masterjahr, um die Berufsqualifizierung zu verbessern“, so die Begründung der Jury.
Die feierliche Preisverleihung der Ars legendi-Fakultätenpreise Mathematik und Naturwissenschaften findet am 25. April 2023 um 17 Uhr im Magnus-Haus der DPG in Berlin Mitte statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich bis zum 3. April 2023 per E-Mail bei vogt@mathematik.de an.
Weitere Informationen zum Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Natur-wissenschaften unter https://www.stifterverband.org/ars-legendi-mn
Pressekontakt
Deutsche Mathematiker-Vereinigung
Thomas Vogt, Tel. 030 838-75657
E-Mail: vogt@mathematik.de
Stifterverband
Peggy Groß, Tel. 030 322982-530
E-Mail: presse@stifterverband.de
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht Professor Dr. Mario Thevis, Deutsche Sporthochschule Köln, den Fresenius-Preis. Er erhält die Auszeichnung, die mit einer Goldmedaille sowie einem Preisgeld in Höhe von 7500 Euro verbunden ist, für besondere Verdienste um die analytische Chemie. Denn der international renommierte Dopingexperte zeigt mit seiner Arbeit, wie wichtig und relevant Analytik für die Gesellschaft ist. Thevis erhält den Preis am 11. April im Rahmen der ANAKON 2023 in Wien. Vor Ort werden außerdem der Fachgruppenpreis Analytische Chemie sowie der DAAS-Preis vergeben.
Mario Thevis ist als weltweit renommierter Dopingexperte ein Aushängeschild der deutschen analytischen Chemie. Bereits seit rund zwanzig Jahren ist er im Bereich der Dopingkontrolle bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen aktiv. Durch die damit verbundene öffentliche Sichtbarkeit in allen Medien repräsentiert er die analytische Chemie nicht nur innerhalb der Wissenschaft, sondern ebenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung. Aber auch seine Forschungsergebnisse sprechen für sich: Thevis entwickelte bereits zahlreiche neue, leistungsstarke Analysenverfahren für eine Vielzahl von Substanzen und ihren Metaboliten, die aktuell als Dopingmittel verwendet werden oder in Zukunft verwendet werden könnten.
Dabei ist sich der Experte stets seiner großen Verantwortung bewusst. Denn jedes analytische Ergebnis kann einen unmittelbaren und entscheidenden Einfluss auf die Karriere, das Ansehen und die Zukunft der betroffenen Personen haben. Vielfach zeigte er, dass zunächst unerklärliche und besonders seltene analytische Ergebnisse weitere detaillierte Untersuchungen erfordern. Aus diesem Grund wird Thevis auch regelmäßig in sportrechtlichen sowie strafrechtlichen Verfahren als Experte herangezogen. Nicht zuletzt gelingt es ihm, seine Forschung mitreißend zu präsentieren. Er war als Plenarredner bereits auf vielen internationalen Tagungen zu Gast und wurde von der GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie zum Redner für die Fresenius Lecture in den Jahren 2022/23 ernannt.
Mario Thevis, geboren 1973 in Aachen, studierte Chemie an der RWTH Aachen sowie Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln, an der er 2001 am Institut für Biochemie auch promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California, Los Angeles, USA, habilitierte er sich an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2006 ist er dort Professor für präventive Dopingforschung. Seit 2016 ist er Direktor des Instituts für Biochemie und des von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zertifizierten Anti-Doping-Labors Köln. Bereits während seiner Dissertation unterstützte er das Dopingkontrolllabor Helsinki (Finnland) im Rahmen der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2001. Seither begleitete er zahlreiche Weltmeisterschaften und Olympische Spiele mit seiner wissenschaftlichen Expertise. Thevis hat seine Forschung in über 450 wissenschaftlichen Publikationen in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht und erhielt für seine Arbeiten bereits zahlreiche Auszeichnungen. Er ist Direktor des Europäischen Überwachungszentrums für neue Dopingmittel (EUMOCEDA), und Chefredakteur der Zeitschrift „Drug Testing and Analysis, die im Verlag Wiley-VCH erscheint.
Ebenfalls im Rahmen der ANAKON werden der Fachgruppenpreis Analytische Chemie sowie der DAAS-Preis vergeben: Professorin Dr. Nicole Strittmatter, Technische Universität München, erhält die Auszeichnung der Fachgruppe für ihre Arbeiten im Bereich der multimodalen massenspektrometrischen Bildgebung in der pharmazeutischen und onkologischen Forschung. Dr. Carla Kirschbaum wird für ihre an der Freien Universität Berlin und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft angefertigten Dissertation mit dem Titel „Lipid Fingerprinting by Mass Spectrometry and Laser Light“ mit dem Preis des Deutschen Arbeitskreises für Analytische Spektroskopie (DAAS) der GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie ausgezeichnet.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen, darunter die Fachgruppe Analytische Chemie mit rund 2500 Mitgliedern. Die Fachgruppe sieht ihre Hauptaufgabe in der Zusammenfassung aller an der analytischen Chemie im weitesten Sinne interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Praktikerinnen und Praktiker zum Zwecke der Förderung dieses Wissensgebietes. Für die unterschiedlichen analytischen Disziplinen unterhält die Fachgruppe neun Arbeitskreise.
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Vom 21. bis 24. März findet in Gießen das Frühjahrssymposium des JungChemikerForums (JCF) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) statt. Unter dem Motto „Chemistry is coming home“ kommen rund 300 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an einer der Geburtsstätten der modernen Chemie, der Justus-Liebig-Universität Gießen, zusammen. Auf dem Tagungsprogramm stehen neben wissenschaftlichen Vorträgen – unter anderem dem eines Nobelpreisträgers –, Postersessions und Workshops eine Industrieausstellung sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Weitere Höhepunkte sind die Verleihung des Carl-Roth-Förderpreises und des Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preises.
Bereits seit 25 Jahren ist das JCF-Frühjahrssymposium eine der größten Konferenzen in Europa von und für junge Forschende. Die Veranstaltung wird jährlich von wechselnden Regionalforen des JungChemikerForums, der Nachwuchsorganisation der GDCh, ausgerichtet. 2023 haben die Regionalforen Gießen, Frankfurt und Marburg die Organisation übernommen und gemeinsam ein vielfältiges Programm erstellt. Auf der Veranstaltung kommen neben international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern insbesondere Nachwuchsgruppenleitende und junge Forschende zu Wort. Einer der bekanntesten Vortragenden ist diesmal der Chemienobelpreisträger Professor Dr. Benjamin List, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim. Auch der ehemalige und heute Stellvertretende GDCh-Präsident Professor Dr. Peter R. Schreiner, Justus-Liebig-Universität Gießen, und Professorin Dr. Stefanie Dehnen, GDCh-Vorstandsmitglied sowie Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Nanotechnologie am Karlsruher Institut für Technologie, werden auf dem Frühjahrssymposium vortragen.
Anlässlich des runden Jubiläums der Veranstaltung wird es einen Rückblick auf die vergangenen Symposia geben und Professor Dr. Peter R. Schreiner wird das Veranstaltungsmotto mit einem Liebig-Vortrag chemisch-historisch untermalen. In zwei Postersessions erhalten Studierende und Promovierende aus allen Bereichen der Chemie und angrenzender Naturwissenschaften die Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Außerdem können Nachwuchschemikerinnen und -chemiker in „5 min-Pitches“, also Kurzvorträgen, ihr Thema vorstellen. Die besten Poster beziehungsweise Pitches werden mit einem Preis ausgezeichnet. Die Konferenz wird von einer Industrieausstellung begleitet. Workshops, Exkursionen und soziale Aktivitäten runden das Programm ab.
Am 22. März wird im Rahmen der Tagung der Carl-Roth-Förderpreis vergeben. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung verleiht die GDCh an junge Chemikerinnen und Chemiker, die ressourcenschonende Synthesewege entwickeln oder Chemikalien innovativ einsetzen. Finanziert wird der Preis von der Carl Roth GmbH & Co. KG, die zusätzlich weitere 3000 Euro in Form eines Gutscheins beisteuert. Den Preis erhält Simon B. H. Karnbrock, Georg-August-
Universität Göttingen, für die hervorragende und eigenständige Arbeit, die er während seines Masterstudiums geleistet hat. Im Rahmen seiner Masterarbeit gelang es ihm, erstmalig einen Organokatalysator auf Phosphorbasis zu entwickeln, der Redoxprozesse über eine Phosphor-Liganden-Redoxkooperation fördert. Die Ergebnisse seiner Arbeit wurden von ihm als Erstautor in der Angewandten Chemie veröffentlicht – einer der weltweit wichtigsten Chemie-Fachzeitschriften, die von der GDCh herausgegeben wird.
Ebenfalls am 22. März wird der Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preis verliehen. Der Preis der bei der GDCh angesiedelten gleichnamigen Stiftung ist mit 7000 Euro dotiert und wird an bevorzugt junge Erfinderinnen und Erfinder verliehen, die eine zukunftsweisende Erfindung auf dem Gebiet der Chemie oder chemischen Verfahrenstechnik gemacht haben. Mit dem Preisgeld wird eine Patentanmeldung unterstützt. In diesem Jahr erhält die Auszeichnung ein Team bestehend aus Maximilian Röhrl und Professor Dr. Josef Breu von der Universität Bayreuth, Dr. Pier-Lorenzo Caruso und Dr. Emily Boswell, beide Procter & Gamble. Sie entwickelten gemeinsam ein nachhaltiges Papierbarrierelaminat für flexible Verpackungsanwendungen. Der Stiftungsbeirat sieht in der Erfindung einen interessanten und praktischen Ansatz, mit dem das gesellschaftliche Bedürfnis nach nachhaltigen Verpackungen erfüllt werden kann.
Am 23. März erhalten außerdem Professorin Dr. Johanna R. Bruckner, Universität Stuttgart und Professorin Dr. Lena Daumann, Ludwig-Maximilians-Universität München, den FAIR4Chem Award für ihre publizierten Datensätze aus der chemischen Forschung. Der Preis wird vom NFDI4Chem-Konsortium vergeben, an dem die GDCh beteiligt ist, und vom Fonds der Chemischen Industrie unterstützt.
Weiterführende Informationen finden sich unter https://symposium.jcf.io.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die GDCh unterstützt die Schaffung von Netzwerken, die transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Ausbildung und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld. Die GDCh hat 27 Fachgruppen sowie 60 Ortsverbände und Regionalforen des JungChemikerForums (JCF) an 54 Hochschulstandorten. Bundesweit bildet das JCF eine Plattform für rund 10 000 junge Mitglieder der GDCh.
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Auf der Chemiedozententagung, die vom 13. bis 15. März an der Technischen Universität Dresden stattfindet, verleiht die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zwei ihrer renommierten Preise. Professor Dr. Kai Exner, Universität Duisburg-Essen, erhält den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis und Professor Dr. Oliver Trapp, Ludwig-Maximilians-Universität München, wird mit dem Horst-Pracejus-Preis ausgezeichnet. Zu der Tagung für Hochschullehrkräfte der Fakultäten der Chemie aus Deutschland und dem benachbarten Ausland lädt die GDCh-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) ein. Vor Ort verleiht die Arbeitsgemeinschaft außerdem ihre drei ADUC-Preise.
Die GDCh verleiht Professor Dr. Kai Exner, Universität Duisburg-Essen, den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis für seine herausragenden konzeptionellen Beiträge in den hochaktuellen und -kompetitiven Arbeitsfeldern theoretische Elektrokatalyse und Batterieforschung. Exner hat eine beeindruckende wissenschaftliche Entwicklung durchlaufen. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt seiner akademischen Karriere zeugen seine Arbeiten von wegweisenden Ansätzen und hoher Eigenständigkeit. Der mit 7500 Euro dotierte Carl-Duisberg-Gedächtnispreis wird seit 1936 an junge Hochschullehrkräfte verliehen, die an einer deutschen Hochschule oder als Deutsche an einer ausländischen Hochschule tätig sind, noch keine W2/W3- oder vergleichbare Stelle bekleiden und das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. Von der Preissumme gehen 5000 Euro direkt an die Preisträgerin oder den Preisträger und die übrigen 2500 Euro an die Arbeitsgruppe.
Kai Exner, 1987 in Bad Arolsen geboren, studierte Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er im Jahr 2015 in Physikalischer Chemie promovierte. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Universität Ulm und in Gießen ging er 2017 als Feodor Lynen-Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Sofia Universität, Bulgarien. 2020 erhielt er ein Rückkehrstipendium der Stiftung, mit dem er an der Universität Duisburg-Essen forschte. Seit Juni 2021 ist er dort Junior-Professor mit dem Schwerpunkt Theoretische Anorganische Chemie. Exner erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen (unter anderem einen ADUC-Preis im Jahr 2022), Stipendien und Drittmittelförderungen. Er hat über 60 Artikel in wissenschaftlich renommierten Journalen, davon mehr als 50 Artikel als Erstautor oder korrespondierender Autor, publiziert.
Eine weitere Auszeichnung vergibt die GDCh an Professor Dr. Oliver Trapp, Ludwig-Maximilians-Universität München. Er erhält den Horst-Pracejus-Preis für seine grundlegenden Beiträge zur Selbstamplifikation in der asymmetrischen Katalyse, zur enantioselektiven Autokatalyse und zur Bestimmung der Absolutkonfiguration durch direkte Methoden. Mit seinen Entwicklungen der ersten selbstverstärkenden asymmetrischen Reaktionen und der Aufklärung des Mechanismus der asymmetrischen Autokatalyse zeigte Trapp erstmals, dass solche chemischen Prozesse ein allgemeines Phänomen sind und sogar rational gestaltet werden können. Er identifizierte die generischen Prinzipien der Autokatalyse und machte das enorme Potenzial sowohl konzeptionell als auch experimentell zugänglich. Mit dem mit 7500 Euro dotierten Horst-Pracejus-Preis würdigt die GDCh seit 1997 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Enantioselektivität oder Chiralität. Der Namensgeber Professor Horst Pracejus war bekannt für seine Forschung im Fachgebiet der chiralen Katalyse und Leiter des Katalyse-Forschungsinstituts in Rostock.
Oliver Trapp, geboren 1973, studierte Chemie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, an der er im Jahr 2001 in Organischer Chemie promovierte. Nach Forschungsaufenthalten an der Stanford Universität, Kalifornien, USA, und am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr lehrte er an der Ruhr-Universität Bochum, an der er sich auch habilitierte. 2008 folgte er dem Ruf an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er von 2012 bis 2015 zudem Geschäftsführender Direktor des Organisch-Chemischen Instituts Heidelberg war. Seit 2016 ist er Professor für Organische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2018 ist er dort außerdem Direktor der Abteilung für Organische Chemie und seit 2021 Direktor des Departements Chemie. Im Jahr 2010 gründete Trapp das Unternehmen Trapp ChemTech, das Softwaretools für die Datenverarbeitung und das Datenmanagement in der chemischen, pharmazeutischen und Umweltanalytik entwickelt. Trapp erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise und unterstützt mit seiner Expertise Ausschüsse und Beratungsgremien.
Im Rahmen der Tagung zeichnet die ADUC darüber hinaus drei junge Wissenschaftler für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes aus. Jun.-Prof. Dr. Christoph Kerzig, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, erhält einen ADUC-Preis für die Weiterentwicklung der photochemischen Energiewandlung, insbesondere in Wasser, sowie für die Entwicklung neuartiger Zweiphotonenprozesse für die Photokatalyse mit sichtbarem Licht. Ebenfalls ausgezeichnet wird Dr. Golo Storch, Technische Universität München, für die biomimetische Entwicklung und Untersuchung substituierter Flavine als molekulare Redox-Katalysatoren in der Organischen Synthese. Und Dr. Terrance Hadlington, Technische Universität München, erhält einen ADUC-Preis für die Implementierung des Ein-Zentren-Ambiphilie‐Konzepts, das anspruchsvolle kooperative Bindungsaktivierungen an Übergangsmetallkomplexen mit niedervalenten, redoxaktiven Hauptgruppen-Liganden ermöglicht und für homogenkatalytische Prozesse, besonders der Hydroaminierung, nutzbar macht.
Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/cdt2023
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und vergibt zahlreiche Preise für besondere Leistungen in der chemischen Forschung. Von der traditionsreichen, bei der GDCh angesiedelten Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) werden jährlich bis zu drei Personen des wissenschaftlichen Nachwuchses (während Habilitation, Stipendium oder Juniorprofessur) für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes ausgezeichnet.
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Dr. Karin J. Schmitz
Leiterin GDCh-
Öffentlichkeitsarbeit
pr@gdch.de
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zuletzt geändert am: 06.06.2023 09:29 Uhr von M.Mielck