Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der soeben erschienenen Ausgabe der Nachrichten aus der Chemie geht es meinungsstark und kontrovers zur Sache. So spricht die Philosophin Julia Dietrich, die seit vielen Jahren zu Ethik in den Wissenschaften forscht, im Interview von der Chemie als „faszinierendem Ausnahmefall“. Sie meint damit, dass die Chemie als Fach sich eher indifferent zu ethischen Fragen positioniert.
Das ist ein wenig ungerecht, finde ich, es gibt doch einige Initiativen aus der Chemie heraus, die die ethische Dimension unserer Wissenschaft im Blick haben, etwa die Euchems Working Party „Ethics in chemistry“, deren Senior Chair GDCh-Mitglied Hartmut Frank ist. Auch GDCh-Altpräsident Erhard Meyer-Galow liest mit seinem Buch Business Ethics 3.0 den Managern der (Chemie-)Wirtschaft die ethischen Leviten.
Aber geben wir dem Thema zum Beispiel im Studium genug Raum? Ich habe – ebenso wie unsere Interviewpartnerin – meine Zweifel.
So richtig zur Sache geht es im Meinungsbeitrag „Scientists must resist cancel culture“ von Anna Krylov, Jay Tanzman, Gernot Frenking und Peter Gill. So sehr die These „Zensur ist sch…“ wohl Zustimmung finden wird, so schwierig scheint es, mit hochgradig politisierten Begriffen auf eine sachliche Diskussionsebene zu kommen. Ich befürchte: Für den woken Progressiven löst schon das Wort cancel culture den gleichen Reflex aus, den der Anblick des unschuldigen Sternchens * dem der Genderei abholden Linguistik-Jünger verursacht. Trotzdem: Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass man gesittet über echte Inhalte streiten kann – we agree to disagree, sagten die Engländer als noch common sense herrschte und nicht Boris Johnson.
Wer nur ein bisschen Weltflucht sucht (jaja, auch das Private ist politisch, wird mir der Sponti (m/w/d) jetzt entgegenhalten), für den haben wir aber auch was: das Elementerätsel. Ein exklusiver Lösungshinweis nur für Newsletter-Leserinnen und -Leser: Man kann sich sogar bei diesem Rätsel aufblasen …
Viel Spaß beim Durchstöbern dieses Newsletters
Ihr Christian Remenyi Chefredakteur der Nachrichten aus der Chemie
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Einkommen und chemische Informationen
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Die GDCh hat die jährliche GDCh/VAA-Einkommensumfrage gestartet. Ordentliche Mitglieder, die im Jahr 2021 in der freien Wirtschaft oder in der chemischen Industrie beschäftigt waren, sind dazu eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen. Nur wer mitmacht, erhält im Sommer die vollständige Auswertung. Haben Sie noch keine Zugangsdaten oder Fragebogen zur Einkommensumfrage erhalten? Kontaktieren Sie uns gerne unter karriere@gdch.de.
Die Technische Informationsbibliothek Hannover und das Karlsruher Institut für Technologie wollen einen Fachinformationsdienst für Chemie gründen. Dieser soll sich jener Dienste annehmen, die Forschende über die existierenden Angebote hinaus benötigen. Um zielgruppengerecht zu entwickeln, soll eine Umfrage den fachspezifischen Bedarf an Services zur Informationsversorgung liefern.
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Nuklearchemie und neue Techniken
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Die GDCh-Fachgruppe Nuklearchemie schreibt den Fritz-Straßmann-Preis aus für Persönlichkeiten, die hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Nuklearchemie erbracht haben. Zudem gibt es einen Promotionspreis für eine hervorragende Dissertation aus der Nuklearchemie. Deadline für beide Preise ist der 28. Februar.
Einsendeschluss für den Innovationspreis Renewable Material of the Year 2022 ist der 28. Februar. Die Renewable Materials Conference präsentiert dann vom 10. bis 12. Mai, welche Projekte gewonnen haben, sowie Highlights aus bio-, CO2-basierten und rezyklierten Chemikalien und Materialien.
Das IUPAC-Projekt Top Ten Emerging Technologies in Chemistry will den Wert der Chemie (und der Chemiker:innen) zeigen und die Öffentlichkeit darüber informieren, wie die chemischen Wissenschaften zum Wohlergehen der Gesellschaft und zur Nachhaltigkeit des Planeten beitragen. Nominieren Sie bis zum 31. März.
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Leiten Sie eine Nachwuchsgruppe? Sind Sie auf dem Weg zur Habilitation oder haben eine Juniorprofessur in der Chemie oder in einer chemienahen Disziplin? Dann können Sie einen Sachkostenzuschuss von maximal 10.000 Euro beim Fonds der Chemischen Industrie beantragen. Die Mittel unterstützen beim Aufbau eines eigenständigen Forschungsgebiets und können etwa für Spezialchemikalien, Geräte oder Fachliteratur genutzt werden.
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Alle Veranstaltungen ohne Gewähr.
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15. bis 16. März, Online GMP-Intensivtraining: Hintergründe und Essentials der GMP (Gute Herstellungspraxis) auf deutscher, europäischer und amerikanischer Ebene – mit Praxisteil, Kursleitung: Dipl.-Ing. Jürgen Ortlepp
21. März, Frankfurt am Main und Online Hybrid: Methodenvalidierungen in der analytischen Chemie unter Berücksichtigung verschiedener QS-Systeme, Kursleitung: Dr.-Ing. Barbara Pohl
4. bis 5. April, Online Strategisches Management, Kursleitung: Prof. Dr. Frank Blümel
7. April, Online
GDCh-Online-Coaching mit Karrierecoach Doris Brenner. Anmeldung erforderlich
25. April bis 27. Juni, Online E-Learning: Grundlagen der makromolekularen Chemie I: Synthese von Polymeren, Kursleitung: Prof. Dr. Sebastian Koltzenburg
Zu allen GDCh-Fortbildungen geht es hier.
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Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) Varrentrappstraße 40-42 60486 Frankfurt
Kontakt: Stefanie Schehlmann E-Mail: newsletter@gdch.de Tel.: +49 69 7917-462
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Geschäftsführer: Professor Dr. Wolfram Koch Registernummer beim Vereinsregister: VR 4453 Registergericht Frankfurt am Main
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